Politik

Mesut Özil will nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen

Lesezeit: 1 min
23.07.2018 08:25
Mesut Özil tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Der DFB gerät unter Druck.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Sport  
Türkei  

Nach wochenlanger Kritik an seinen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat Mesut Özil seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verkündet. "Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, da ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre", schrieb Özil am Sonntag auf Twitter. Diese Entscheidung sei ihm extrem schwer gefallen. Er habe das deutsche Trikot mit großem Stolz und Enthusiasmus getragen, "aber jetzt nicht mehr", heißt es in der auf Englisch verfassten Erklärung.

Zugleich kritisierte Özil den DFB und dessen Präsidenten Reinhard Grindel scharf. Wie er vom DFB und vielen anderen behandelt worden sei, habe ihn zu seiner Entscheidung gebracht. "Ich fühle mich unerwünscht und denke, dass das, was ich seit meinem Nationalmannschaftsdebut im Jahr 2009 erreicht habe, vergessen wird."

Özil und sein ebenfalls in England spielender Nationalmannschaftskollege Ilkay Gündogan hatten sich im Mai wenige Wochen vor der Präsidentenwahl in der Türkei in einem Londoner Hotel mit Erdogan getroffen und ihm Trikots von ihrer jeweiligen Vereinsmannschaft überreicht. Fotos davon wurden unter anderem von Erdogans Partei AKP in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Kritiker werfen Erdogan einen autoritären Kurs vor. Die Bundesregierung und Bundestrainer Joachim Löw hatten das Treffen kritisiert. Die Affäre überschattete die WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft und war auch während des Turniers in Russland Dauerthema. Nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft schon in der Vorrunde hielt die Kritik an, und DFB-Manager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Grindel forderten von Özil eine öffentliche Erklärung.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Stellenabbau: IG Metall und Betriebsrat präsentieren Masterplan
20.11.2024

Im Zuge der Debatte um den VW-Stellenabbau arbeiten IG Metall und Betriebsrat an einem Gegenentwurf zu den vom Konzern geplanten...

DWN
Finanzen
Finanzen Rückläufige Verschuldung in Deutschland: Ein positives Signal oder ein Alarmsignal?
20.11.2024

Eigentlich klingt es wie eine gute Nachricht: Die Verschuldung in Deutschland ist leicht rückläufig. Doch Experten warnen, dass hinter...

DWN
Politik
Politik Klimakonferenz 2024: Baerbock erwartet harte Verhandlungen
20.11.2024

Auf der Klimakonferenz in Baku geht es um Milliardenbeträge. Bisher gab es nur wenig Fortschritt, doch nun kommen die zuständigen...

DWN
Politik
Politik Nach Ampel-Aus: Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz drohender Haushaltssperre! Wie politisches Versagen Deutschland in den Bankrott führt
20.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...

DWN
Politik
Politik Ostsee-Kabel unter Verdacht: Schwedische Behörden untersuchen mögliche Sabotage
19.11.2024

Sabotageverdacht bei Ostsee-Kabeln! Zwei wichtige Unterseekabel zwischen Finnland, Schweden, Deutschland und Litauen wurden beschädigt....

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lange bekommt man noch Kindergeld? Falsche Informationen zur Abschaffung in Umlauf
19.11.2024

In den sozialen Medien verbreitet sich die Nachricht, dass das Kindergeld zum Januar 2025 abgeschafft wird. Doch diese Behauptung ist...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Start-ups im Kapital-Dilemma – Berlin bleibt Hoffnungsträger
19.11.2024

Deutsche Start-ups 2024: Weniger Wagniskapital, aber Berlin bleibt eine globale Größe! Trotz Rückschlägen zeigt der Kontinent...

DWN
Politik
Politik Russlands erneuerte Atomwaffendoktrin: Drohgebärde oder Abschreckung?
19.11.2024

Wann könnte Russland Atomwaffen einsetzen? Der Kreml veröffentlicht ein neues Dokument an einem bedeutsamen Datum.