Von den 15,4 Billionen Rupien (etwa 186 Milliarden Euro) an großen Geldscheinen, welche am 8. November 2016 von der indischen Regierung überraschend für ungültig erklärt wurden, wurden nach Angaben der Regierung bis heute etwa 99,3 Prozent eingezogen. Nur ein Gesamtbetrag von rund 107 Milliarden Rupien (rund 1,3 Milliarden Euro) soll sich noch im Umlauf befinden, berichtet die Hindustan Times.
Das Verbot der beiden größten Scheine in Verbindung mit einer Steuerreform hatte sich in den Monaten nach der Reform zu einer schweren Bürde für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes entwickelt. „Die Demonetisierung war ein totaler Fehlschlag“, sagt Mohan Guruswamy, der Vorsitzende des Zentrums für politische Alternativen in Neu-Delhi und ehemaliger Berater des Finanzministeriums. „Wir hätten auf einen höheren Wachstumspfad einschwenken können, wenn die Bargeld-Abschaffung nicht stattgefunden hätte. Es war ein kolossaler Fehler, und es wird politische Konsequenzen nach sich ziehen“
Dem ehemaligen Finanzminister P Chidambaram zufolge wurde die Wirtschaftstätigkeit von dem teilweisen Bargeldverbot schwer getroffen und Millionen hätten ihre Arbeitsplätze verloren. „Das Bargeldverbot reduzierte die Wachstumsrate von Indiens Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozentpunkte, was einem Verlust von 2,25 Billionen Rupien pro Jahr entspricht“, sagte Chidambaram. „Mehr als 100 Menschen starben während der Panik, als es darum ging, alte Banknoten gegen neue einzutauschen, Millionen von Tagelöhnern verloren ihren Lebensunterhalt für mehrere Wochen, tausende von kleinen und mittleren Unternehmen wurden geschlossen und viele Arbeitsplätze wurden zerstört“, schreibt Chidambaram auf Twitter.
Das Verbot der großen Scheine zwang die Zentralbank zudem dazu, neue Währung zu drucken. Als Folge davon sackte ihr Gewinn ein und die jährliche Dividendenausschüttung an die Regierung wurde auf 306,6 Milliarden Rupien reduziert.