Finanzen

Russland: Polizei beschlagnahmt Bitcoin-Geldautomaten

In Russland haben Polizeibeamte mindestens 22 Geldautomaten beschlagnahmt, an denen man Kryptowährungen kaufen konnte.
02.09.2018 22:24
Lesezeit: 2 min

TOP-Meldung

Polizei in 9 Städten Russlands beschlagnahmt Bitcoin-Geldautomaten

Die Strafverfolgungsbehörden haben 22 Bitcoin-Geldautomaten in Einkaufszentren, Geschäften und Restaurants in neun verschiedenen Städten beschlagnahmt. Die Beschlagnahme wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft und der Zentralbank Russlands durchgeführt, berichten russische Medien. Für den Betrieb von Krypto-Geldautomaten in dem Land gibt es derzeit keine Regulierungen.

Alle beschlagnahmten Terminals werden von Bbfpro betrieben, das ein Netzwerk von Bitcoin-Geldautomaten im ganzen Land unterhält. Bbfpro-Manager Artem Bedarev sagte, sein Unternehmen habe vor der Beschlagnahme keine Anfragen von den Behörden erhalten. Er sei informell informiert worden, dass die Untersuchung mindestens sechs Monate dauern wird und die Maschinen nicht zurückgegeben werden, bevor sie abgeschlossen sind.

Ein Beamter, der am Freitag an der Beschlagnahme teilnahm, sagte, die Operation sei von der Generalstaatsanwaltschaft auf Antrag der Zentralbank Russlands (CBR) angeordnet worden.

Ein CBR-Beamter sagte, dass die Aufsichtsbehörde "systematische Arbeit zur Ermittlung und Bekämpfung illegaler Aktivitäten auf dem Finanzmarkt" unternimmt. Unkontrollierte grenzüberschreitenden Geldtransfers und deren anschließende Auszahlung erhöhten das Risiko der Verwendung von Kryptowährungen in illegalen Systemen.

Sarkis Darbinjan, der Anwalt von Bbfpro, sagte, dass die derzeitige Gesetzgebung in der Russischen Föderation den Erwerb von Kryptowährungen nicht verbiete. Bbfpro beachte alle gesetzlich festgelegten Verfahren, zahle seine Steuern und führe eine Identitätsprüfung der Nutzer durch, obwohl dazu keine verbindlichen Anforderungen bestehen.

Der Anwalt fügte hinzu, dass das von ihm vertretene Unternehmen derzeit den finanziellen Schaden, der durch die Beschlagnahme seiner Bitcoin-Geldautomaten entsteht, bewertet und gegen die Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden Berufung einlegt.

Bbfpro kooperiert mit Exmo, einer beliebten Kryptobörse im ehemaligen sowjetischen Raum, und bietet technische Unterstützung für die Geldautomaten an. Die Installation eines Terminals kostet 155.000 Rubel (etwa 2.300 Dollar). Für seine Dienstleistungen berechnet das Unternehmen 1 Prozent des registrierten Umsatzes.

Kryptowährungen und damit verbundene Aktivitäten wie Handel, Mining und Crowdfunding sind in Russland noch nicht legalisiert und reguliert. Dies wird voraussichtlich in der Herbstsitzung der Staatsduma, dem Unterhaus des russischen Parlaments, geschehen, die im September beginnt.

Weitere Meldungen

Venezuelas Petro hat keine Nutzer, keine Investoren und kein Öl

  • Die Nachrichtenagentur Reuters hat einen Sonderbericht aus Venezuela veröffentlicht, in dem ernsthafte Zweifel an der Tragfähigkeit des staatlichen Erdöl-Govcoins Petro aufkommen.
  • Nach einer viermonatigen Untersuchung vor Ort war die Agentur nicht in der Lage, Nutzer, Investoren oder leicht verwertbare Ressourcen zu finden, die die Währung stützen würden.
  • Darüber hinaus kann die Regierung von Maduro offenbar nicht erklären, wo der Entwicklungsprozess steht.

Japans größte Bank experimentiert mit eigener Kryptowährung

  • Mitsubishi UFJ Financial Group (Mufg) hat mit seiner digitalen Währung, der Mufg-Münze, experimentiert.
  • Ein Lebensmittelgeschäft, das sich nur am Hauptsitz der Gruppe in Tokio befindet, erlaubt den Mitarbeitern von Mufg, mit diesen Münzen zu bezahlen.
  • Mitarbeiter, die mit ihnen bezahlen, präsentieren dem Kassierer den QR-Code, der auf ihrem Smartphone angezeigt wird.

Meldungen vom 01.09.

Meldungen vom 31.08.

Meldungen vom 30.08.

Meldungen vom 29.08.

Mehr Themen finden Sie im Krypto-Monitor der DWN.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Depotübertrag: Wie Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln - und dabei bares Geld sparen
25.06.2025

Ein Depotübertrag kann für Sie als Anleger zahlreiche Vorteile bieten, von geringeren Gebühren bis hin zu attraktiven Prämien für...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Wie Sie mit Zwangsversteigerungen Schnäppchen machen können
25.06.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine: Wie der Krieg die Spielregeln der Kommunikation neu schreibt
25.06.2025

Der Ukraine-Krieg macht PR zur Überlebensfrage: Firmen müssen Haltung zeigen, Helden inszenieren und russische Propaganda abwehren –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Industriestrompreis kommt: EU-Kommission für Subventionen bei Investitionen in grüne Technologien
25.06.2025

Brüssel öffnet das Tor für einen Industriestrompreis – aber nicht ohne Gegenleistung. Unternehmen dürfen auf staatliche Hilfe hoffen,...

DWN
Politik
Politik Energiepreise: Doch keine Senkung der Stromsteuer - Handwerksverband übt scharfe Kritik
25.06.2025

Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß zu senken. In dem...

DWN
Politik
Politik Iran-Schlag ein Desaster? Trump feiert, Geheimdienste widersprechen
25.06.2025

Trump feiert die Zerstörung der iranischen Atomanlagen – doch Geheimdienste zweifeln am Erfolg. Interne Leaks bringen das Weiße Haus in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: Generalsanierung soll vier Jahre länger dauern
25.06.2025

Die geplante Sanierung Dutzender wichtiger Bahnstrecken soll nach den Vorstellungen der Deutschen Bahn bis 2035 und damit vier Jahre...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Dieselgate und Dialogkultur: Der neue Ernst der Wirtschaftsethik
25.06.2025

Der Dieselskandal bei VW liegt Jahre zurück, wirkt aber nach. Vor allem als Symbol für eine Unternehmenskultur ohne Ethik und ohne...