Zypern würde den Euro lieber verlassen, als die von EU und IWF geforderte Zwangsabgabe auf Bankguthaben hinzunehmen, so der frühere zyprische Außenminister Giorgos Lillikas. „Ich hoffe, unsere Partner verlangen nicht, dass wir uns zwischen Selbstmord und Euro-Austritt wählen müssen“, sagte er Skai TV.
Die Einschätzung, dass die Zyprer einen Euro-Austritt ins Auge fassen, wird von einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Prime Consulting bestätigt. Diese hat ergeben, dass 67,3 Prozent der Zyprer für einen Austritt ihres Landes aus der Eurozone und eine stärkere Zusammenarbeit mit Russland sind.
Die Umfrage zeigte zudem, dass 91 Prozent der Zyprer die Entscheidung ihres Parlaments gegen eine Abgabe auf Kontoguthaben unterstützen.
Lillikas sagt, dass ein Euro-Austritt seines Landes zum Kollaps der europäischen Einheits-Währung führen würde: „Wenn ein Land, egal wie klein es ist, die Eurozone verlässt, dann wird der Euro zusammenbrechen.“
Zudem brauche Zypern nicht die von EU und IWF bezifferten 17 Milliarden Euro, sondern könne mit 7 Milliarden Euro über die nächsten zwei Jahre kommen, sagte der frühere Außenminister. Diesen Betrag könne das Land einerseits durch Borgen im eigenen Land auftreiben. Andererseits könne Zypern seine künftigen Einnahmen aus dem Erdgas zu Geld machen, so Lillikas.