Finanzen

Türkische Zentralbank hebt Leitzins deutlich an

Lesezeit: 1 min
13.09.2018 13:09
Die türkische Zentralbank hat den Leitzins deutlich angehoben.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die türkische Notenbank hat die Zinsen deutlich erhöht und dem Schwellenland damit Luft in der Währungskrise verschafft. Sie hob den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld am Donnerstag von 17,75 auf 24 Prozent an. Ökonomen hatten lediglich mit 22,00 Prozent gerechnet.

Die Landeswährung Lira reagierte auf die massive Leitzinsanhebung mit Kursgewinnen zum Dollar. Der Kurs lag am Donnerstagabend bei etwa 6,17 Lira und damit rund 2,6 Prozent höher als am Morgen.

Kurz vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Notenbank hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Währungshüter zur Senkung der Zinsen aufgefordert und damit die Talfahrt der Landeswährung beschleunigt. Er betonte, Zinsen seien generell die Ursache von Inflation. Zugleich stellte er der Notenbank ein schlechtes Zeugnis aus, da die steigenden Preise im Land eine Folge falscher Schritte der Zentralbank seien. Die Währungshüter seien jedoch unabhängig und träfen ihre Entscheidungen zu den Zinsen in eigener Regie.

Die Sitzung der Notenbank gilt als Nagelprobe für die Unabhängigkeit der Währungshüter, die mit einer ausufernden Inflation kämpfen. Experten setzen auf eine deutliche Erhöhung der Zinsen. Doch der mit großer Machtfülle ausgestattete Staatspräsident hat bereits mehrfach seine Aversion gegen hohe Zinsen ausgedrückt.

Sorgen der Investoren, er könne der Zentralbank in ihre Entscheidungen hineinreden, hatten die seit Monaten schwelende Krise der Landeswährung Lira mitausgelöst. Sie fiel nach der Breitseite Erdogans gegen die Notenbank weiter: Der Dollar stieg im Gegenzug um 1,9 Prozent auf 6,45 Lira.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Intel verschiebt Baustart von Chipfabrik in Magdeburg
17.09.2024

Der US-Konzern Intel pausiert seine Pläne für die Chipfabrik in Magdeburg wegen Verluste und Sparprogramme. In der Regierung ging sofort...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen in Brandenburg: Alles, was man wissen sollte
17.09.2024

Das politische Deutschland blickt gespannt auf die anstehende Landtagswahl in Brandenburg. Wofür stehen die Spitzenkandidaten von SPD,...