Wirtschaft

Energie-Agentur erwartet weiteren Anstieg der Ölpreise

Die Internationale Energieagentur hält einen weiteren Anstieg der Rohölpreise für wahrscheinlich.
14.09.2018 01:36
Lesezeit: 1 min

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat vor einem weiteren Anstieg der Ölpreise aufgrund von Produktionsausfällen gewarnt. „Wenn die Ölexporte aus Venezuela und dem Iran weiter zurückgehen sollten, könnte sich das Angebot am Markt verknappen und die Preise könnten steigen“, heißt es im Monatsbericht der IEA, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Sollten andere wichtige Förderländer wie Saudi-Arabien die Ausfälle nicht ausgleichen, könnte demnach der Preis je Barrel Rohöl über die Marke von 80 US-Dollar steigen. Der Preis der Nordseesorte Brent hatte dieses Niveau bereits am Mittwoch erstmals seit Mai kurzzeitig überschritten. Seit Wochen befinden sich die Ölpreise im Aufwind.

In Venezuela drückt eine massive Wirtschaftskrise die Ölproduktion auf das niedrigste Niveau seit Jahrzehnten. Im Iran sorgten unterdessen US-Sanktionen bereits vor ihrem offiziellen Inkrafttreten im November für sinkende Exporte, weil westliche Ölfirmen Abstand vom Iran-Geschäft nehmen. Laut der IEA dürfte der Druck in den kommenden Monaten noch zunehmen.

China, Indien und Russland hingegen haben den Iran in den vergangenen Wochen auf dem Energiemarkt mit Importen gestützt.

Während ein hoher Ölpreis gut für die Produzenten ist, geraten die ersten Unternehmen dadurch in Bedrängnis.

So haben hohe Treibstoffpreise das Geschäft des weltgrößten Schifffahrtskonzern Maersk gedrückt. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen im ersten Halbjahr zwar einen Gewinn von 2,79 Milliarden US-Dollar (2,45 Mrd Euro) ein. Dieser wurde aber stark etwa vom Verkauf der Öl-Sparte nach oben getrieben. Verkäufe herausgerechnet steckt Maersk tief in den roten Zahlen: Der Verlust der verbleibenden Geschäftsbereiche stieg im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum deutlich um mehr als das Doppelte - von 114 Millionen auf 305 Millionen Dollar.

Die Profitabilität sei durch die hohen Bunkerpreise „auf einem unbefriedigenden Niveau“, sagte Unternehmenschef Søren Skou am vergangenen Freitag. Der gestiegene Ölpreis koste Maersk innerhalb eines Jahres rund eine Milliarde US-Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...