Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet die Leitzinsen nicht verändert. Die Euro-Wächter beließen den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld am Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Bereits seit März 2016 liegt er auf diesem Niveau. Geldhäuser müssen zudem wie bisher Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken. Der sogenannte Einlagensatz bleibt bei minus 0,4 Prozent.
Die EZB bekräftigte zudem ihren Zinsausblick. Demnach sollen die Schlüsselzinsen noch bis mindestens "über den Sommer 2019" hinaus auf dem aktuellen Niveau bleiben.
Die EZB steuert auf das Ende ihrer vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe zu. Sie beschloss am Donnerstag in Frankfurt, die Transaktionen ab Oktober auf 15 Milliarden Euro je Monat zu halbieren. Zum Jahresende sollen sie dann ganz eingestellt werden, sofern die Konjunktur weiter mitspielt. Allerdings sollen auch nach dem Ende der eigentlichen Käufe Einnahmen aus fällig werdenden Titeln re-investiert werden.
Das mittlerweile auf 2,6 Billionen Euro angelegte Programm war in den vergangenen drei Jahren das zentrale Instrument der Währungshüter, um die Konjunktur anzuschieben und eine aus EZB-Sicht zu niedrige Inflation nach oben zu treiben. Mittlerweile läuft die Wirtschaft deutlich besser - und auch die Inflation ist angezogen.