Politik

Griechenland: Verdacht der Veruntreuung von EU-Flüchtlingsgeldern

Lesezeit: 1 min
08.10.2018 17:50
Der Oberste Gerichtshof in Athen hat Ermittlungen zu einer möglichen Veruntreuung von EU-Flüchtlingsgeldern angeordnet.
Griechenland: Verdacht der Veruntreuung von EU-Flüchtlingsgeldern

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Griechenlands Oberster Gerichtshof hat am Montag Ermittlungen zu möglichen Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von EU-Geldern zur Flüchtlingshilfe angeordnet. Das Athener Gericht reagierte damit auf Artikel in der Presse der Opposition. Darin ist die Rede von Missmanagement in der Flüchtlingspolitik und von möglicher Unterschlagung von EU-Fonds durch die Regierung.

Der Oberste Gerichtshof beauftragte nun die Finanzstaatsanwaltschaft mit Ermittlungen. Diese seien als "vorläufig" anzusehen, hieß es in Justizkreisen.

Die Europäische Union hatte in den Jahren 2015 und 2016 Sondermittel für die Flüchtlinge auf den Ägaisinseln nahe der Türkei sowie für solche auf dem Weg nach Westeuropa zukommen lassen.

Der Chef des Aufnahme- und Registrierdienstes für Flüchtlinge, Andreas Iliopoulos, sprach kürzlich in einem Interview mit der Zeitung "Fileleftheros" von "illegalen" Vorfällen bei der Verwaltung der Fonds. Migrationsminister Dimitris Vitsas warf Iliopoulos "falsche" Behauptungen vor und verlangte seine Entlassung.

Dem Minister zufolge erhielt Griechenland 570 Millionen Euro als Soforthilfe für die Flüchtlinge. Davon gingen demnach 68 Prozent an internationale Einrichtungen wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sowie an Nichtregierungsorganisationen. Den Rest habe die griechische Regierung bekommen, insbesondere das Verteidigungsministerium. Dieses hatte seinerzeit den Auftrag, dutzende Lage zur Registrierung der Flüchtlinge einzurichten.

Allerdings werden zahlreiche Flüchtlinge und Migranten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern festgehalten, vor allem auf der Insel Lesbos. 


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...