Politik

Österreich zieht sich aus UN-Migrationspakt zurück

Österreich zieht seine Unterstützung für globale Grundsätze im Umgang mit Zuwanderern und Flüchtlingen zurück.
31.10.2018 12:59
Lesezeit: 1 min

Österreich zieht seine Unterstützung für globale Grundsätze im Umgang mit Zuwanderern und Flüchtlingen zurück. Sein Land werde die Beschlüsse der Vereinten Nationen nicht unterstützen, kündigte Kanzler Sebastian Kurz am Mittwoch in Wien an. "Wir sehen einige Punkte des Migrationspaktes sehr kritisch, etwa die Vermischung der Suche nach Schutz mit Arbeitsmigration." Dies müsse aber klar getrennt werden. Österreich folgt damit den USA und Ungarn, die den Pakt ablehnen.

Im Juli hatten alle 193 UN-Mitglieder außer den USA das Abkommen gebilligt. Es soll im Dezember in Marokko unterzeichnet werden. Die rechtspopulistische Regierung in Ungarn hat allerdings angekündigt, nicht an der Zeremonie teilzunehmen. Auch die nationalkonservative Regierung in Polen erwägt, diesem Beispiel zu folgen. Das rechtlich nicht bindende UN-Abkommen soll Standards im Umgang mit Migranten und Flüchtlingen festschreiben.

"Österreich muss in der Migrationsfrage souverän und selbstbestimmt bleiben. Deshalb lehnen wir Freiheitliche den UN-Migrationspakt ab, und Österreich wird nicht in diesen Vertrag einsteigen", erklärte Vizekanzler Hans-Christian Strache von der FPÖ.

In Berlin sagte Regierungssprecher Steffen Seibert, der Pakt sei sinnvoll, weil er das Ziel habe, gemeinsame globale Lösungen für Migration zu finden. Es gehe dabei auch darum, die illegale Einwanderung zu verringern. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, gerade um Migration in geordnete Bahnen zu lenken, sei der Pakt notwendig und wichtig. "Daher bedauern wir es, wenn verschiedene Staaten und vor allem enge Partner dem Pakt nicht beitreten wollen."

AfD-Chef Jörg Meuthen begrüßte den Schritt: "Damit nimmt Österreich neben Ungarn und den USA eine selbstbewusste Vorreiterrolle in der Gegnerschaft zu diesem versteckten Umsiedlungsprogramm für Wirtschafts- und Armutsflüchtlinge ein." Dies sei insbesondere ein Verdienst der FPÖ.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...