Politik

USA und Russland erhöhen Öl-Lagerbestände

Lesezeit: 2 min
01.11.2018 22:07
Die USA, Russland und Saudi-Arabien erhöhen ihre Öl-Lagerbestände. Dies führt zu einem Ölpreis-Verfall.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das American Petroleum Institute (API) berichtete, dass die US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche um 5,7 Millionen Barrel gestiegen sind, so CNBC. Das Institut meldete für die Vorwoche einen Anstieg der Ölvorräte um 9,88 Millionen Barrel. Der Anstieg der Öl-Lagerbestände in den USA führt zum Rückgang des Öl-Preises. Wenn die Öl-Lagerbestände hoch sind, treibt dies den Öl-Preis in die Tiefe. Wenn die Öl-Lagerbestände gering sind, erhöht sich der Öl-Preis.

Am 29. Oktober 2018 lag der Öl-Preis für die richtungsweisende Nordseesorte Brent bei 77,579 Dollar pro Barrel. Am 30. Oktober 2018 fiel der Preis auf 75,361 Dollar. Am 31. Oktober 2018 stabilisierte sich der Öl-Preis etwas auf 75,771 Dollar. Am 3. Oktober 2018 lag der Preis noch bei 85,508 Dollar.

Punch führt aus: „Öl (der Ölpreis, Anm. d. Red.) steht auch unter dem Druck der steigenden Produktion der weltgrößten Produzenten Russland, USA und Saudi-Arabien, die nach mehr als einem Jahr der Bestandsaufnahme dazu beitragen, die weltweiten Öl-Lagerbestände aufzufüllen. Die USA werden ab nächster Woche neue Sanktionen gegen iranisches Rohöl verhängen. Die Exporte aus der Islamischen Republik haben bereits begonnen zu sinken. Es scheint jedoch keinen nennenswerten Mangel an Rohöl zu geben. Saudi-Arabien und Russland haben gesagt, dass sie genug pumpen werden, um die Nachfrage zu befriedigen, sobald US-Sanktionen verhängt werden.“

„Anzeichen von Preisangst sind allgegenwärtig und angesichts der Herdenmentalität der Marktteilnehmer ist das Schlimmste vielleicht noch nicht vorbei“, sagte Stephen Brennock, Analyst bei London Brokerage PVM Oil.

Die Werte für die Dezember-WTI-Futures fielen kontinuierlich und sanken um zehn Dollar pro Barrel, berichtet FX Leaders.

Iran-Sanktionen und Saudi-Arabien

Das US-Ziel, die iranischen Ölverkäufe und -exporte „auf null zu stellen“, schreitet schneller voran als erwartet. Alle Augen werden auf die Produktion in Saudi-Arabien gerichtet sein. Saudi-Arabien hatte sich verpflichtet, die entstandene Deckungslücke aufgrund der Iran-Sanktionen auszugleichen.

Saudi-Arabiens OPEC-Gouverneur sagte am Donnerstag, der Markt könnte im laufenden Quartal einem Überangebot ausgesetzt sein, berichtet Oilprice.com. „Der Markt könnte sich im vierten Quartal in Richtung eines Überangebots bewegen, was durch steigende Lagerbestände in den vergangenen Wochen belegt wird“, sagte Adeeb al-Aama dem englischsprachigen Dienst von Reuters.

Der saudi-arabische Energieminister Khalid al-Falih sagt, dass es aufgrund der gestiegenen Lagerbestände zu einem Eingriff kommen könnte, um die Öl-Lagerbestände zu reduzieren.

Das Niveau der freien Produktionskapazitäten und die Öl-Lagerbestände in Saudi-Arabien sollten geprüft werden, um zu beurteilen, ob Saudi-Arabien in der Lage ist, den durch US-Sanktionen verursachten Versorgungsausfall zu überwinden, führt Dilantha De Silva von OBOR Invest in einem Beitrag von Seeking Alpha aus.

Die Khaleej Times berichtet: „Al Falih sagte, dass Saudi-Arabien die Produktion von derzeit 10,7 Millionen auf 11 Millionen Barrel pro Tag (bpd) erhöhen würde. Er fügte hinzu, dass Riad die Kapazität habe, die Produktion auf 12 Millionen Barrel pro Tag zu steigern.“

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Vanguard, iShares und Co.: Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
08.09.2024

In Deutschland bieten mehr als ein Dutzend Unternehmen ETFs an. Doch manche können eine deutlich bessere Erfolgsbilanz vorweisen als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdgas: Hohe Preise trotz voller Speicher
08.09.2024

Europa bereitet sich in Sachen Energieversorgung auf den Winter vor. Die Gasspeicher sind voll und die Nachfrage sinkt. Dennoch liegen die...

DWN
Politik
Politik Wer wird eine neue europäische Debattenkultur schaffen?
08.09.2024

Europas Zukunft steht auf dem Spiel: Präsident Macron warnt vor dem Zerfall des Kontinents. Während die alte EU-Ordnung erlahmt, wachsen...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Risiken: Verschlingt der Finanzsektor die Realwirtschaft?
08.09.2024

Das globale Derivate-Geschäft beträgt ein Vielfaches der Weltwirtschaft. Manche Experten sehen Optionen, Zertifikate, Swaps und CFDs als...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Vom Turing-Test zur Ära der Allgemeinen Intelligenz (AGI)
08.09.2024

Die weltbesten Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) können schwierige Prüfungen bestehen, überzeugend menschliche Aufsätze...

DWN
Politik
Politik Wie Indien zwischen Russland und dem Westen balanciert - und was das für Deutschland bedeutet
08.09.2024

Indiens hindunationalistischer Premierminister Narendra Modi bestimmt maßgeblich über die Zukunft des Landes. Sein Besuch in Kiew letzte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien: Brutalismus - die Renaissance der Betonriesen
08.09.2024

Potthässlich oder faszinierend? Der Brutalismus erlebt derzeit eine Renaissance und begeistert neue Anhänger dieses Baustils auf sozialen...

DWN
Politik
Politik Die EU sollte ukrainischen Flüchtlingen die Rückkehr nach Hause erleichtern
08.09.2024

Nach der Invasion der Ukraine im Februar 2022 fanden Millionen von Ukrainern Zuflucht in der EU, besonders in Deutschland und Polen. Diese...