Technologie

Blockchain-Projekt versorgt Haushalte in zwölf deutschen Städten mit Strom

Lesezeit: 2 min
05.11.2018 21:47
Das Projekt Lition nutzt Blockchain-Technologie, um Zwischenhändler in der Energieversorgung auszuschalten.

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

TOP-Meldung

Blockchain-Projekt versorgt 700 deutsche Haushalte in 12 Städten mit Strom

Lition wurde Anfang des Jahres gegründet und ist bereits ein lizenzierter Energieversorger in Deutschland mit Kunden in 12 Großstädten, darunter Berlin, Hamburg und München.

Der dezentrale Energiemarkt von Lition basiert auf der Ethereum-Blockchain und verbindet die Verbraucher direkt mit großen und kleinen Energieerzeugern. Bundesweit nutzen inzwischen mehr als 700 Haushalte die dezentrale Plattform, um ihre Energie zu kaufen.

Das Konzept von Lition basiert auf der Umgehung unnötiger Zwischenhändler. Normalerweise verkauft ein Energieerzeuger seinen Strom an einen Zwischenhändler, oft ein riesiger Konzern. Die Kunden kaufen dann Energie von diesem Vermittler.

Das Problem besteht nach Ansicht von Lition-CEO Richard Lohwasser darin, dass die Zwischenhändler zu viel Einfluss haben und den Benutzern nicht genügend Auswahlmöglichkeiten für die zu kaufende Energie geben. Seine Lösung besteht also darin, die Zwischenhändler vollständig auszuschalten.

"Unsere Energiebörse verbindet Kunden und Produzenten direkt", sagte Lohwasser zu CoinDesk. Normalerweise sei der direkte Einkauf bei den Produzenten auf die großen Energieversorger beschränkt.

Das Ausschalten der Zwischenhändler senkt auch die Kosten. Laut Lition sparen Kunden damit durchschnittlich 20 Prozent ihrer Stromrechnung und steigern den Kraftwerksumsatz um bis zu 30 Prozent.

Wie andere Unternehmen so hat auch Lition Probleme mit Ethereum. "Es ist sehr langsam. Es dauert 20 bis 30 Sekunden, um einem Kunden mitzuteilen, ob er Energie kaufen kann oder nicht", sagt Lohwasser. Daher habe man mindestens ein Dutzend alternative Blockchains untersucht, doch keine gefunden, die sowohl erlaubnislos als auch skalierbar war.

Lohwasser ist skeptisch gegenüber privaten Blockchains, an denen anders als bei öffentlichen Blockchain nicht jeder teilnehmen kann. "Sie könnten genauso gut gar keine Blockchain haben", bemerkte er.

So fand Lition eine Partnerschaft mit SAP, einem der weltweit größten Softwareunternehmen, zum Aufbau eines eigenen Systems, einer hybriden Blockchain für Unternehmen, die Aspekte privater und öffentlicher Blockchains kombiniert.

Lition betont, dass es die gesamte Technologie ohne Finanzierung durch ein erstes Münzangebot (ICO) entwickelt hat. Doch um ihre öffentlich-private Blockkette weiterzuverfolgen und nicht nur für Energieverwendungsfälle eingesetzt zu werden, plant das Unternehmen ein ICO noch in diesem Jahr.

Weitere Meldungen

Tencent nutzt Blockchain für Lieferketten-Finanzierungsplattform

  • Tencent Financial Technology wird die Anwendung von Blockchain in der Lieferkettenfinanzierung beschleunigen und darauf abzielen, eine offene Dienstleistungsplattform für Lieferkettenfinanzierungen auf Basis der Blockchain-Technologie aufzubauen, so das Top-Management des Unternehmens.
  • Auf der Blockchain-Technologie basierende Lieferketten-Finanzierungen könnten die Glaubwürdigkeit der Daten gewährleisten und den Schutz der Privatsphäre verbessern, wodurch die Effizienz verbessert und die Gesamtbetriebskosten gesenkt werden.
  • Chinas Markt für Lieferketten-Finanzierungen wird in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich eine jährliche Wachstumsrate von 4,5 bis 5 Prozent erreichen und im Jahr 2020 rund 15 Billionen Yuan (2,16 Billionen US-Dollar) umfassen.

Meldungen vom 04.11.

Meldungen vom 03.11.

Meldungen vom 02.11.

Meldungen vom 01.11.

Meldungen vom 31.10.

Mehr Blockchain-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...