Politik

Wirtschaftsweise korrigieren Prognose deutlich nach unten

Die Wirtschaftsexperten der Bundesregierung korrigieren ihre Prognosen für die Konjunktur in Deutschland deutlich nach unten.
06.11.2018 17:20
Lesezeit: 1 min

Die Wirtschaftsexperten der Bundesregierung, die sogenannten "Wirtschaftsweisen" blicken mit Pessimismus auf die Konjunktur in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt werde laut ihrer Prognose in diesem Jahr um 1,6 Prozent und 2019 nur noch um 1,5 Prozent wachsen, meldet Reuters unter Berufung auf Medienberichte. Bislang war der Sachverständigenrat, der Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch sein Gutachten übergibt, von 2,3 und 1,8 Prozent ausgegangen. Das fünfköpfige Gremium wäre damit pessimistischer als die Bundesregierung, die für beide Jahre 1,8 Prozent vorhersagt.

Als Grund für das nachlassende Wachstum werden den Berichten zufolge ungünstigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen genannt, darunter Befürchtungen über einen Handelsstreit mit den USA und einen ungeordneten EU-Ausstieg Großbritanniens. "Die deutsche Volkswirtschaft steht vor großen Herausforderungen", warnen die Ökonomen laut "FAZ". Auf internationaler Ebene sei dies vor allem die ungewisse Zukunft der multilateralen globalen Wirtschaftsordnung. Die Situation sei jedoch bislang nicht mit einem Handelskrieg wie in den 1920er- und 1930er-Jahren zu vergleichen. Auf nationaler Ebene stelle der demografische Wandel die größte Herausforderung dar. Es bedürfe einer allmählichen Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters.

Der Sachverständigenrat empfiehlt der Bundesregierung zudem, den Solidaritätszuschlag ganz abzuschaffen. Die gewählte Form der Entlastung über eine Freigrenze sei "ausgesprochen anreizfeindlich", heißt es laut "FAZ" in dem Gutachten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde 1963 per Gesetz eingerichtet, um die Politik zu beraten. Vorsitzender ist der Ökonom Christoph Schmidt. Dem Gremium gehören außerdem Peter Bofinger, Lars Feld, Isabel Schnabel und Volker Wieland an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...