Der amerikanische Unternehmer Kenan Sahin hat eine Batterie für Elektroautos entwickelt, die nur 20 Prozent soviel Kobalt enthält wie herkömmliche Batterien. Das berichtet Bloomberg. Seine Erfindung hat Sahin in den USA, der EU, Japan und China patentieren lassen. Der 77-Jährige sagte, er befinde sich in Gesprächen mit mehreren Autobauern. Einer hätte bereits eine Lizenz erstanden.
Kobalt ist für die Herstellung von E-Auto-Batterien unabdingbar. In jeder Batterie werden rund zehn Kilogramm des Metalls verbaut. Die weltweit bekannten Reserven betragen 25 Millionen Tonnen. Sollten sich E-Autos durchsetzen, könnten die Vorräte in wenigen Jahrzehnten knapp werden.
Der mit Abstand größte Kobalt-Produzent ist die Demokratische Republik Kongo, die mehr als 60 Prozent zur weltweiten Fördermenge beisteuert. In dem zentralafrikanischen Staat wird das Metall unter teilweise unmenschlichen Bedingungen abgebaut. VW und BMW sind bereits in die Kritik geraten, weil sie Kobalt aus dem Kongo bezogen haben.
Darüber hinaus hat China auf dem globalen Kobalt-Markt äußerst großen Einfluss. Dass für den Bau von Batterien weniger Kobalt benötigt wird, ist für westliche Autobauer auch deshalb von großem Interesse.
Für Kenan Sahin ist es nicht die erste Erfindung auf dem Gebiet der Batterien. 2016 kaufte BASF ihm eine Lizenz für seine damalige Entdeckung ab. Der geborene Türke kam 1957 als 16-Jähriger mit einem Schüler-Visum in die USA, um dort ein Jahr lang die High School zu besuchen. Er blieb, machte seinen Doktor an der Elite-Universität MIT und gründete später ein Software-Unternehmen, das er 1999 für die Summe von 1,5 Milliarden Dollar verkaufte.
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