EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat sich deutlich für eine Einstellung der in Deutschland umstrittenen billionenschweren Anleihenkäufe ausgesprochen. "Ich bin sehr dafür die Anleihenkaufprogramme zu beenden und daraus auszusteigen", sagte sie am Montag auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Reuters. Die Risiken und Nebenwirkungen der nicht-konventionellen Geldpolitik wie etwa die Möglichkeit von Preisblasen würden mit der Zeit zunehmen. Die Wiederanlage der Gelder aus auslaufenden Anleihen solle die Notenbank zudem flexibel gestalten. Dies sollte auch nicht zu lange erfolgen, um sich so an ein verändertes Inflationsumfeld anzupassen.
Die Euro-Wächter hatten im Oktober bekräftigt, angesichts der Konjunkturerholung ihre Käufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren zum Jahresende einstellen zu wollen. Im Oktober wurde das monatliche Kaufvolumen bereits auf 15 Milliarden Euro halbiert. Insgesamt wird das seit März 2015 laufende Programm Ende Dezember ein Gesamtvolumen von 2,6 Billionen Euro erreicht haben. Aber auch nach dem Stopp der Käufe wollen die Euro-Wächter weiterhin noch die Einnahmen aus fällig werdenden Titeln für längere Zeit in Anleihen reinvestieren.