Politik

Syrien: Saudischer al-Nusra-Berater getötet

Lesezeit: 2 min
15.11.2018 00:22
Unbekannte haben in Idlib den Sicherheitsberater der al-Nusra-Front, Abu Yousef Al-Jazrawi, getötet. Al-Jazrawi war saudischer Staatsbürger.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anfang Oktober 2018 wurde der saudische Staatsbürger und Kommandant der al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS), Abu Yousef Al-Jazrawi, in Idlib gezielt getötet. Die Tötung erfolgte in der Stadt Maaratah. Al-Jazrawi war der Sicherheitsberater des HTS-Chefs Abu Mohammad Al-Jolani. Die Urheber des Attentats sind unbekannt.

Am Dienstag hat Syriens Präsident Baschar al-Assad die Provinz Suweida besucht. Zuvor hatte die syrische Armee (SAA) 19 aus Suweida stammende Frauen und Kinder aus der Gefangenschaft der Terror-Miliz IS befreit. Bei den Geiseln handelte es sich hauptsächlich um Angehörige der drusischen Minderheit. Der syrische Präsident wurde von den Familienmitgliedern der ehemaligen Geiseln empfangen und gefeiert. Die syrische Zeitung Al-Watan veröffentlichte ein diesbezügliches Video. Das Video wurde auch von der türkischen Presse verbreitet.

Am Dienstagabend haben unbekannte Söldner-Truppen Wohnviertel in der Stadt Aleppo beschossen. Die Söldner führten ihre Granatenangriffe aus der westlichen Landschaft von Aleppo aus. Es wurden Gebäude auf der Al-Neel-Straße im Zentrum von Aleppo getroffen. Todesopfer soll es nach Angaben der syrischen staatlichen Nachrichtenagentur nicht gegeben haben, da die Granaten in der Luft explodierten, bevor sie den Boden erreichten.

Der syrische Staatsminister für nationale Aussöhnungsangelegenheiten, Ali Haidar, sagte am Dienstag, es sei noch verfrüht, über einen Aussöhnungsprozess in der Provinz Idlib zu sprechen, da die Lage in der Provinz „fragil“ sei. „Heute ist es in Idlib unmöglich, über einen Versöhnungsprozess zu sprechen, da die Situation fragil und kritisch ist, wie bei einer Person, die auf einem Ball balanciert“, zitiert die syrische Zeitung Al-Watan Haidar. Der politische Prozess in Idlib sei zum Stillstand gekommen, obwohl eine militärische Operation ausgesetzt wurde.

Vorfall in Damaskus

RFS Media, die als Nachrichtenagentur der Freien Syrischen Armee (FSA) fungiert, meldet, dass sich am Montag in der Gegend von Jaramana östlich von Damaskus ein Zwischenfall zwischen einem russischen und zwei syrischen Soldaten ereignet haben soll. Ein betrunkener russischer Soldat soll zwei syrische Soldaten geschlagen haben. Der Vorfall ereignete sich an einer Tankstelle in der Stadt Jaramana, wo der russische Soldat aus seiner Nachtschicht mit dem Taxi zurückkehrte. Nachdem er die Tankstelle betreten hatte, sah er zwei Mitglieder der syrischen Armee (SAA). Der russische Soldat soll fälschlicherweise gedacht haben, dass es sich bei den beiden SAA-Mitgliedern um Tschetschenen handelte, die in Syrien für die Gegenseite kämpfen. Er soll sie als „Tschetschenen“ und „Muslime“ bezeichnet haben, bevor er sie attackierte. Baladi News und El Dorar berichteten ebenfalls über den Vorfall. Bei dem Vorfall handelt es sich um einen Präzedenzfall.

Muslime beim russischen Militär

In der russischen Armee kämpfen zahlreiche Muslime aus dem Kaukasus und Zentralasien, da es sich dabei um traditionell und historisch fähige Kämpfer handelt, die auch im Zweiten Weltkrieg die Speerspitze der Roten Armee bildeten. So setzt sich die russische Militärpolizei in Aleppo und anderen Gebieten teilweise aus Muslimen zusammen. Sie stammen zum Teil aus dem russischen Nordkaukasus, insbesondere aus den überwiegend muslimischen Republiken Tschetschenien und Inguschetien. Im Dezember 2016 wurde ein tschetschenisches Bataillon nach Aleppo geschickt, berichtet Grozny TV. Im Februar 2017 sandte Inguschetien eine Gruppe von Soldaten, um russische militärische Einrichtungen zu schützen, so RIA Novosti. Schließlich wurde im April 2017 eine weitere tschetschenische Truppe nach Syrien entsandt, so Polit.ru. Anfang Januar 2017 entsandte Moskau reguläre, tschetschenische Elite-Kämpfer von der Militärbasis Khalanka in der Nähe von Grosny nach Syrien. Die Kämpfer des tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadirow, der ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist, sind besonders erfolgreich im Häuserkampf. Der Mufti von Tschetschenien, MezhievSalah, sagte Tvrain.ru, dass die Tschetschenen die Aufgabe hätten, in Syrien die muslimische Bevölkerung zu beschützen.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen fallen erneut deutlich
17.09.2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland haben sich im September weiter verschlechtert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen der...

DWN
Politik
Politik Sozialabgaben und Bemessungsgrenzen steigen kräftig: Lauterbach will Beitragszahler blechen lassen
17.09.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat es angedroht: Gutverdiener müssen sich 2025 auf deutlich höhere Kosten einstellen. Neben...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...