Politik

Metall-Arbeitgeber wollen Reform des Flächentarifvertrags

Metall-Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die IG Metall zu einem Dialog über grundlegende Reformen des Flächentarifvertrags aufgerufen.
19.11.2018 00:25
Lesezeit: 1 min

Angesichts des digitalen Wandels und wachsender Vorbehalte der Unternehmen gegen die klassische Tarifbindung stehe die Sozialpartnerschaft "in einer Phase des Umbruchs", sagte Dulger in einem Interview der FAZ. "Ich biete der IG Metall an: Lasst uns deshalb gemeinsam darüber sprechen, wie wir den Tarifvertrag der Zukunft gestalten", sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall. "Noch können wir den Wandel selbst gestalten."

Kritisch äußerte sich Dulger zur Entwicklung des Metall-Flächentarifs. "Ursprünglich hatten Tarifverträge die Funktion, Mindestbedingungen zu definieren", betonte er. "Heute ist zumindest der Metall-Tarif eine Zementierung von Maximalbedingungen." Der Durchschnittslohn der Metaller in Baden-Württemberg betrage mittlerweile 63.000 Euro im Jahr, zudem gebe es "vielfältige tarifliche Sonderleistungen und äußerst anspruchsvolle Regelungen zur Arbeitszeit". In solchen Regelwerken fänden sich kleinere Unternehmen häufig nicht mehr wieder.

Derzeit gilt nach Dulgers Worten noch für etwa die Hälfte der vier Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie der Metall-Flächentarif. Zugleich seien etwa 3700 Unternehmen in sogenannten OT-Verbänden ("ohne Tarifbindung"). Allerdings wehrte sich der Gesamtmetall-Präsident gegen die Deutung, dass diese Unternehmen keine Sozialpartnerschaft pflegten. In den OT-Verbänden seien vielmehr "alle denkbaren Formen geregelter Arbeitsbeziehungen vertreten", etwa Haustarifverträge oder Absprachen zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...