Die AFP berichtet:
Mit Wasserwerfern und Tränengas sind französische Polizisten am Samstag in Paris gegen Aktivisten der "Gelben Warnwesten" vorgegangen, die versuchten, die Absperrung am unteren Ende der Champs Elysées zu überwinden. Keiner der Demonstranten sei jedoch in die Sperrzone um den Präsidentenpalast und den unteren Teil der Champs Elysées mit dem Concorde-Platz vorgedrungen, teilte die Polizei mit.
Tausende Demonstranten in gelben Westen haben am Morgen im Rahmen einer geplanten Großdemonstration begonnen, sich auf der Pariser Prachtmeile zu versammeln. Aktivisten hatten in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, den Verkehr in der gesamten französischen Hauptstadt lahmzulegen. Die Proteste richten sich vor allem gegen die hohen Kraftstoffpreise und die geplante Ökosteuer auf Diesel, an der Präsident Emmanuel Macron bisher festhält.
Auch in anderen Orten riefen die "Gelben Warnwesten" zu Straßenblockaden auf. In Bordeaux im Westen Frankreichs erteilten die Behörden keine Erlaubnis für eine Kundgebung.
In Angers sorgte ein Anhänger der "Gelben Warnwesten" am Vorabend der Proteste für Alarm: Der 45-Jährige trug am Freitag einen Sprengsatz bei sich und wollte damit erzwingen, dass Vertreter der Bewegung von Präsident Macron empfangen werden, wie Staatsanwalt Yves Gambert der Nachrichtenagentur AFP sagte. Nach stundenlangen Verhandlungen stellte er sich jedoch am Abend den Sicherheitskräften.
Am vergangenen Wochenende waren in Frankreich fast 300.000 Menschen auf die Straßen gegangen. Macron will am Dienstag nach Angaben aus seinem Umfeld einen "Sozialpakt" vorstellen, um die Steuererhöhung auf Diesel "gerecht und demokratisch" auszugestalten.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die gewaltsamen Ausschreitungen bei den Protesten gegen seine Steuerpolitik am Samstag scharf verurteilt. Macron sprach von "Scham" angesichts der Gewalt auf den Straßen. Zugleich dankte er der Polizei für ihren "Mut und ihre Professionalität". Es gebe in Frankreich "keinen Platz für solche Gewalt".