Politik

WTO sieht deutlichen Abschwung im Welthandel

Lesezeit: 1 min
27.11.2018 11:29
Die Welthandelsorganisation erkennt einen deutlichen Abschwung im weltweiten Handel.
WTO sieht deutlichen Abschwung im Welthandel

Die Welthandelsorganisation WTO rechnet für das laufende Quartal mit einer Abschwächung des globalen Warenaustauschs. Der am Montag vorgelegte, vierteljährlich ermittelte Indikator gab auf 98,6 Zähler von 100,3 Punkten im August nach. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2016. Alle sieben Einzelindizes seien negativ. Dazu zählten der Warenumschlag im vorherigen Quartal, der Containerhafenumschlag, die Luftfracht, Exportaufträge, Automobilproduktion und -absatz, Agrarrohstoffe sowie elektronische Bauteile.

Nach der letzten Einschätzung der WTO vom September wächst der globale Handel 2018 nur um 3,9 Prozent. Im April war die Organisation noch von 4,4 Prozent ausgegangen. Für 2019 reduzierte sie die Erwartung auf ein Plus von 3,7 von zuvor 4,0 Prozent.

Seit 2012 sind weltweit noch nie so viele Waren und Dienstleistungen innerhalb von sechs Monaten mit neuen Zöllen belegt worden wie in diesem Jahr zwischen Mai und Oktober. Der Wert der betroffenen Waren habe mit 481 Milliarden Dollar (etwa 421 Milliarden Euro) einen Rekord erreicht, berichtete die WTO am Donnerstag in Genf. „Eine weitere Eskalation ist eine echte Gefahr“, sagte WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo. „Wenn wir diesen Weg weitergehen, wachsen die wirtschaftlichen Risiken mit möglichen Folgen für Wachstum, Arbeitsplätze und Verbraucherpreise.“

Der Wert sei mehr als sechs Mal so hoch wie in den sechs Monaten davor, berichtete die WTO. Seit dem Beginn der Erhebung 2012 sei in keiner Halbjahresperiode ein derartig großes Handelsvolumen betroffen gewesen. In diese Zeit fallen US-Zölle gegen die EU und China sowie Vergeltungsmaßnahmen der Handelspartner. Gleichzeitig sei der Handel für Waren im Umfang von 216 Milliarden Dollar erleichtert worden. Die WTO meldet die Zahlen traditionell im Frühjahr und Herbst.

Der Aufschwung in Deutschland ist bereits im Sommer ins Stocken geraten. Belastet von Problemen der Autoindustrie und schwächelnden Exporten schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren wieder. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Zum letzten Mal war die Wirtschaftsleistung in Europas größter Volkswirtschaft im ersten Vierteljahr 2015 rückläufig.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...