Finanzen

Bundesbank fordert Banken zu Ausbau von Kapitalpuffern auf

Der Bundesbank zufolge sollten zahlreiche Banken ihre Eigenkapitalpuffer weiter ausbauen.
27.11.2018 17:29
Lesezeit: 1 min

Die Bundesbank sieht mit Blick auf eine neue Krise bei vielen Banken Bedarf, die Eigenkapitalreserven zu erhöhen. Deutsche Banken hätten genug Kapital, sollten aber noch Puffer für den nächsten wirtschaftlichen Abschwung aufbauen, sagte Bundesbank-Chef Joachim Würmelling dem englischsprachigen Dienst von Reuters.

Zwei deutsche Banken – die Deutsche Bank und die Nord-LB – landeten in der letzten Runde der europaweiten Stresstests, welcher Anfang dieses Monats veröffentlicht wurde, einen Platz unter den als am riskantesten eingestuften 10 Instituten. „Im Durchschnitt sehen wir das Kapital deutscher Banken als ganz okay an“, sagte Wuermeling, der bei der deutschen Zentralbank für die Bankenaufsicht zuständig ist.

Aus dem Stresstest geht hervor, dass der Nord-LB nach drei Jahren wirtschaftlicher und finanzieller Belastungen nur noch etwa 7,07 Prozent ihrer risikobehafteten Vermögenswerte als Eigenkapital zur Verfügung steht, der Deutschen Bank etwa 8,14 Prozent. Wuermeling stimmte darin überein, dass die Banken immer noch ihre Verteidigung für künftige Krisen aufbauen müssen. „Banken sollten sich jetzt auf schlechtere Zeiten vorbereiten, indem sie angemessene Puffer aufbauen“, sagte er.

Sorge bereitet der Bundesbank zudem, dass Finanzinstitute in der nach wie guten wirtschaftlichen Lage künftige Kreditrisiken unterschätzen könnten. Sollte sich die Konjunktur überraschend abkühlen, könnten Kreditausfälle die Folge sein. Das belaste die Eigenkapitalpuffer der Institute. Die Folge: Die Geldhäuser könnten die Kreditvergabe einschränken. Das kann einen Konjunkturabschwung verstärken, weil Verbraucher und Unternehmen weniger Geld für Investitionen haben.

Zwar haben die Institute seit der Finanzkrise 2007/2008 deutlich dickere Kapitalpolster. Die bestehenden Puffer könnten bei einem Abschwung unter bestimmten Umständen jedoch nicht ausreichen, warnte Wuermeling.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...