Politik

Syrien fordert Abzug von ausländischen Truppen

Lesezeit: 1 min
06.12.2018 01:48
Der syrische UN-Botschafter Baschar al-Jaafari fordert den Abzug von US-amerikanischen, britischen und französischen Truppen aus Syrien.
Syrien fordert Abzug von ausländischen Truppen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der syrische UN-Botschafter Baschar al-Jaafari hat nach der 11. Runde der Friedensgespräche von Astana den unverzüglichen Abzug aller ausländischen Truppen in Syrien gefordert, die sich dort "illegal" aufhalten, meldet die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA. Es gebe eine Diskrepanz zwischen der Haltung der USA, Frankreichs und Großbritanniens und ihren tatsächlichen Handlungen. Die drei Länder hätten den UN-Resolutionen, wonach die Souveränität Syriens akzeptiert wird, zugestimmt. Trotzdem würden sie "illegal" Truppen nach Syrien entsenden. Die Forderung der westlichen Ländern, den Syrien-Konflikt zu lösen, würden deshalb keinen Sinn ergeben, weil jene Ländern gleichzeitig gegen die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat seien.

Die Garantiemächte der Astana-Gespräche - Russland, Türkei und Iran - bekräftigten in ihrer gemeinsamen Stellungnahme "ihr starkes Bekenntnis zur Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territorialen Integrität der Arabischen Republik Syrien und zu den Zielen und Prinzipien der UN-Charta", meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS.

Darüber hinaus betonten die Garantiemächte "ihre Entschlossenheit bei der Bekämpfung der Terror-Miliz IS und der al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS). Sie riefen auch "alle bewaffneten Oppositionsgruppen in Syrien auf, sich unverzüglich und vollständig von den genannten terroristischen Gruppen zu distanzieren", so die TASS.

Der Syrien-Sondergesandte des russischen Präsidenten, Alexander Lavrentijew, sagte am selben Tag, dass die Errichtung von US-Stützpunkten in Syrien die territoriale Integrität Syriens verletzen würde. "Wir sehen, dass die USA Stützpunkte errichtet. Insbesondere die Kooperation der USA mit den Kurden stellt im Allgemeinen eine Gefahr für die territoriale Integrität Syriens dar", zitiert die Hürriyet Lavrentijew.

Anfang Oktober 2018 hatte Putin einen Abzug ausländischer Truppen aus Syrien öffentlich gefordert. "Wir sollten das Ziel verfolgen, dass es überhaupt keine ausländischen Truppen von Drittstaaten in Syrien geben soll. Einschließlich Russlands, wenn dies auf der Ebene der Regierung der Arabischen Republik Syrien angenommen würde", zitiert die Tass Putin. Dass russische Truppen Syrien verlassen, ist unwahrscheinlich, weil die Regierung in Damaskus eine ständige Präsenz der Russen in Syrien unterstützt. Es ist auch unwahrscheinlich, dass die Türkei, Großbritannien, Frankreich oder die USA ihre Truppen aus Syrien zurückziehen. Allerdings fordern die USA und Israel seit geraumer Zeit den Abzug pro-iranischer Truppen und Milizen aus Syrien.

i24NEWS berichtet: "Das Problem der ausländischen Truppen in Syrien, insbesondere im Iran, wird von Jerusalem als eine Bedrohung für Israels nationale Sicherheit angesehen. Der Iran hat Truppen in Syrien eingesetzt, um das Assad-Regime zu unterstützen, und überwacht die Beteiligung mehrerer schiitischer Milizen (...) Israel hat sich in den vergangenen Monaten sehr stark in Moskau engagiert, um einen Abzug iranischer Truppen aus Syrien zu erzielen."

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...