Deutsche Unternehmen wollen ihre Fabriken und Fertigungsstätten zunehmend in Eigeninitiative mit 5G-Technologie ausstatten. So hat Audi eine Absichtserklärung mit dem schwedischen Netzausrüster Ericsson für den Aufbau einer Testfelds mit einer 5G-Funkzelle unterzeichnet. Der Autobauer ist der Meinung, dass ein privates 5G-Netzwerk für eine bessere Vernetzung von Fertigungs-Robotern und anderen Maschinen sorgen kann als die derzeit existieren Ethernet-, WiFi- und 4G-Optionen. Der Leiter der Informationstechnik von Audi, Frank Loydl, sagt: „Eine vollvernetzte Fabrik wird die Produktion der Zukunft maßgeblich prägen. Eine leistungsfähige Netzarchitektur, die in Echtzeit reagieren kann, ist für uns daher von entscheidender Bedeutung. Mit unserem Partner Ericsson erproben wir, welche Chancen die 5G-Technologie für industrielle Anwendungsfälle in der Smart Factory bietet.“
In einem Interview mit dem Technologie-Magazin der amerikanischen Elite-Universität MIT, „Technology Review“, sagte der Vorsitzende Geschäftsführer des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie (ZVEI), Klaus Mittelbach: „Durch private 5G-Netzwerke wird Deutschland in einer Zeit fortschreitender Digitalisierung konkurrenzfähig bleiben, weil diese Netzwerke den Fabriken der Zukunft ermöglichen, flexibel zu produzieren und ein hohes Maß an Customizing zu erreichen.“ In Zeiten von Industrie 4.0 würden lediglich „die Werkshalle selbst sowie die Mauern und das Dach“ feste Komponenten darstellen, alle anderen Ausrüstungs-Gegenstände würden flexibel in der Produktion eingesetzt werden.
Auch BMW, Daimler und VW haben Interesse an privatem 5G bekundet, genau wie – laut der „Technology Review“ – große internationale Chemie-Firmen, Öl- und Gaskonzerne, Energie-Unternehmen und Hafenbetriebe. Laut der Unternehmensberatung „Harbor Research“ wird der Markt für privates 5G in den nächsten zehn Jahren durchschnittlich 30 Prozent per annum wachsen und damit 2028 rund 350 Milliarden Dollar betragen.
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