Der Bund will im kommenden Jahr deutlich mehr Geld bei Investoren einsammeln. Die Emission von Bundeswertpapieren soll 199 Milliarden Euro in die Staatskassen spülen, kündigte die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Dienstag an. Im zu Ende gehenden Jahr waren es lediglich 173 Milliarden Euro.
Hauptgrund für die Erhöhung ist die FMS Wertmanagement, die Bad Bank der verstaatlichten bankrotten Hypo Real Estate (HRE). Diese Finanzagentur übernimmt für die bundeseigene Abwicklungsanstalt künftig die Refinanzierung am Euro-Kapitalmarkt. Das Kalkül dahinter: Da die Agentur deutlich mehr Anleihen am Markt begibt und dabei von der höchsten Bonitätsnote profitiert, können so die Zinskosten gedrückt werden. Insgesamt sollen Mittel in Höhe von 20 Milliarden Euro aufgenommen werden. Der Schuldenstand des Bundes erhöht sich durch diese Umstellung nicht.
Dass sich der Bund trotz milliardenschwerer Überschüsse im Staatshaushalt viel Geld leihen muss, liegt in erster Linie an den Altschulden. Im kommenden Jahr müssen 163 Milliarden Euro an die Gläubiger zurückgezahlt werden. Da der Bund dieses Geld nicht aus den laufenden Einnahmen übrig hat, muss er für die Tilgung neue Mittel aufnehmen. Außerdem wird in der Regel stets ein Puffer eingebaut. Wird er nicht benötigt, wird das Emissionsvolumen im Laufe des Jahres zurückgefahren.
Der Bund beabsichtigt 2019 zudem, an die Inflation gekoppelte Anleihen zu begeben. Hier soll das Volumen zwischen sechs und zehn Milliarden Euro liegen. Im zu Ende gehenden Jahr waren es 6,5 Milliarden Euro.