Gemischtes

VW baut in Emden und Hannover tausende Stellen ab

Lesezeit: 1 min
21.12.2018 14:07
VW baut in seinen Werken Hannover und Emden rund 7.000 Stellen ab.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der Autobauer VW plant, im Zuge seiner verstärkten Konzentration auf E-Mobilität in seinen Werken Emden und Hannover rund 7.000 von insgesamt 23.000 Stellen abzubauen. In Emden sollen es 3.000 Stellen sein, in Hannover 4.000. Entlassungen wird es allerdings nicht geben, der Abbau geschieht ausschließlich im Rahmen der Altersteilzeitregelung.

„Es besteht eine Beschäftigungsgarantie bis 2028“, sagte der Emdener Betriebsrat Torsten Holz den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Der Gang in die Altersteilzeitregelung geschieht daher ausschließlich freiwillig.“ Angeboten wird die Regelung Mitarbeitern der Jahrgänge 1967 und älter. Circa drei Viertel der Mitarbeiter dieser Altersgruppe werde das Angebot wohl annehmen, so Holz, der Rest werde wie bisher weiterarbeiten. Eine Reihe von Mitarbeitern mit speziellem Fachwissen darf nicht in die Altersteilzeit gehen. Holz: „Es besteht eben eine doppelte Freiwilligkeit. Der Mitarbeiter muss das Angebot nicht annehmen – und das Unternehmen muss das Angebot nicht unterbreiten.“ Überhaupt kein Angebot werden rund 500 Zeitarbeitnehmer erhalten: Ihre Beschäftigung bei VW endet am 28. Februar.

Michael Hehemann von der IG Metall Emden sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Für eine Region wie Ostfriesland ist der Verlust der Arbeitsplätze ein Riesenproblem.“ Derzeit liefen Gespräche mit der Politik und den unterschiedlichen Ebenen der Verwaltungseinheiten, um zu eruieren, wie neue Industriearbeitsplätze nach Ostfriesland geholt werden könnten. Hehemann: „Wir denken da zum Beispiel an die Produktion von E-Batterien“.

VW hatte Mitte November bekannt gegeben, dass in den beiden Werken Emden und Hannover ab 2022 Elektroautos vom Band laufen sollen. Die Produktion von E-Autos ist weniger personalintensiv als die von Autos mit herkömmlichem Antrieb. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts wird der Wandel vom Verbrennungsmotor zum Elektro-Antrieb bis zum Jahr 2030 in Deutschland voraussichtlich 110.000 Menschen den Arbeitsplatz kosten. Das sind mehr als die Hälfte aller 210.000 Jobs im Bereich der Produktion des Antriebsstrangs und rund 13 Prozent aller 840.000 Jobs in der gesamten Automobil-Industrie. Experten beziffern die Zahl der Arbeitsstellen in Deutschland, die direkt oder indirekt vom Auto abhängig sind, auf circa 1,8 Millionen. Das sind genau vier Prozent aller 45 Millionen Jobs. Ihr Anteil am Volkseinkommen beträgt jedoch deutlich über vier Prozent, weil es sich größtenteils um überdurchschnittlich gut bezahlte Stellen handelt.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...