Finanzen

Trotz Euro-Rettung: Zypern auf dem Weg zum Banken-Crash

Die geplante Zwangsabgabe in Zypern zeigt, wie angeschlagen des Bankensystem des Landes ist. Kunden der Laiki Bank könnten mit einem Haircut von bis zu 80 Prozent belastet werden, so der Finanzminister des Landes. Erst nach Jahren wäre mit Entschädigungen zu rechnen.
27.03.2013 13:17
Lesezeit: 1 min

Nach und nach werden die ersten Details zum EU-Programm für Zypern bekannt. Noch im Verlaufe des Mittwochs beispielsweise will der Chef der Zentralbank den Zyprioten bekannt geben, mit welchen Kapitalkontrollen sie rechnen müssen. Angaben zu den möglichen Verlusten, die Bankkunden der Bank of Cyprus erwarten, sind bereits bekannt geworden. Demnach müssten die großen Anleger der Bank, wie bereits am Wochenende in Erwägung gezogen, mit einem Haircut von 40 Prozent rechnen. Die Kunden der Laiki Bank werden hingegen noch stärker betroffen sein.

Bis zu 80 Prozent Zwangsabgabe für Laiki-Kunden

In einem Fernsehinterview sagte der zypriotische Finanzminster Sarris, dass die Großkunden der Laiki Bank damit rechnen müssen, nur etwa ein Fünftel ihrer Einlagen behalten zu können – das ist ein Haircut von immerhin 80 Prozent. Erst nach mehreren Jahren könnten diese dann entschädigt werden, zitiert das WSJ den Finanzminister. Die unversicherten Kunden der Bank halten zusammen etwa 3,2 Milliarden Euroi.

Ein Konkursverwalter werde die Abwicklung der Laiki Bank durchführen. Nach der Zerschlagung der Bank soll die Bad Bank von der Bank of Cyprus übernommen werden. Diese wird durch die EZB-Notkredite, die die Laiki Bank aufgenommen hatte, schwer in Mitleidenschaft gezogen werden (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...