Politik

USA verhandeln mit Türkei über Auslieferung Gülens

Eine US-Delegation fliegt in die Türkei, um Verhandlungen über die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen zu führen.
05.01.2019 17:58
Lesezeit: 1 min

Eine US-Delegation wird nach einem Bericht von Bloomberg in der aktuellen Woche in die Türkei fliegen, um Verhandlungen über die Auslieferung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen zu verhandeln. Die türkische Regierung wirft Gülen vor, den Putschversuch vom 15. Juli 2016 in Auftrag gegeben zu haben. Die US-Delegation wird am Donnerstag und Freitag Gespräche mit türkischen Vertretern der Innen- Justiz- und Außenministerien führen.

Die USA haben sich bisher geweigert, Gülen an die Türkei auszuliefern. US-Präsident Donald Trump sagte im November 2018, dass eine Auslieferung "nicht in Betracht komme". Zuletzt hatte US-Pastor Andrew Brunson der US-Regierung empfohlen, Gülen auszuliefern. "Wenn es nach mir ginge, sollte er an die Türkei ausgeliefert werden", sagte Brunson der Zeitung Hürriyet. Brunson befand sich vom 7. Oktober 2016 bis zum 12. Oktober 2018 in türkischer Haft. Ihm wurde Unterstützung des Putsch-Versuchs vom 15 Juli 2016, Spionage und Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen. Brunson selbst glaubt nicht, dass seine Freilassung aus der türkischen Haft eine Art Tauschgeschäft gewesen ist, wonach im Gegenzug Gülen an die Türkei ausgeliefert werden soll. "Ich möchte, dass Gott Präsident [Recep Tayyip] Erdoğan benutzt. Er ist das Oberhaupt der Türkei, ob einige ihn mögen oder nicht. Soll Gott ihn benutzen, um die Türkei zu segnen und ihr Weisheit und Gerechtigkeit zu bringen", so Brunson.

Eine US-Militärdelegation hatte am vergangenen Wochenende die Türkei besucht, um regionale Sicherheitsfragen zu besprechen, teilten die türkischen Behörden mit. Der US-amerikanische Sicherheitsberater John Bolton wird nach Angaben der türkischen Regierung am 8. Januar in der Türkei erwartet. Unklar bleibt, ob die Türkei in Syrien Zugeständnisse an die USA machen wird, um im Gegenzug die Auslieferung Gülens zu erwirken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...