Die Autoproduktion in Westeuropa befindet sich nach Ansicht der Branche auf dem absteigenden Ast. Bei einer am Freitag vorgestellten Umfrage des Beratungsunternehmens KPMG unter Automanagern gehen 67 Prozent der Befragten davon aus, dass der Anteil westeuropäischer Hersteller an der weltweiten Autoproduktion von heute rund 15 Prozent bis 2030 auf nur noch fünf Prozent abnehmen wird.
Die Unternehmensberatung befragte zwischen Oktober und November 2018 weltweit 1000 Führungskräfte der Autoindustrie. Diese fühlen sich zunehmend nur noch als „Vollstrecker regulatorischer Vorgaben". 77 Prozent meinen, dass Aufsichtsbehörden und Industriepolitik maßgeblich die Agenda der Hersteller in Zukunft bestimmen werden.
Während Klagen aus den USA und drastische Vorschriften der EU die europäische Automobilbranche belasten, schätzen die Konkurrenten aus den USA und China die Situation offenbar deutlich positiver ein.
So sind 83 Prozent der Experten in China und 81 Prozent in den USA der Ansicht, ihr Land verfolge eine klare politische Linie für die Autoindustrie. In Westeuropa ist nur die Hälfte der Befragten dieser Meinung.
Auch das Netz der Autohändler wird sich der Umfrage zufolge dramatisch ausdünnen. Rund die Hälfte der Befragten ist sich ziemlich sicher, dass die Zahl der Händler vor Ort um 30 bis 50 Prozent schrumpfen wird.