Spanien hat am Freitagabend für eine unangenehme Überraschung gesogt: Das Budgetdefizit stieg von 8,5 Prozent auf 8,9 Prozent. Die meisten Regionen haben weniger gespart als angegeben. Viele haben, statt zu sparen, sogar mehr augegeben als geplant. Vor allem in der wichtigen Zentralregion Madrid war das Defizit deutlich höher als geplant. Auch in Valencia und Castilla und Leon konnten die Vorgaben nicht erreicht werden.
Trotzdem will das spanische Finanzministerium die Vorhersage für 2012 nicht korrigieren. Die spanische Regierung hat am Freitag die Haushalte für die Regionenen genehmigt. Diese sehen Einsparungenen von 13 Milliarden Euro und zusätzliche Einnahmen von 5 Milliarden Euro vor. Nur der Haushalt von Asturien wurde zurückgewiesen.
Beobachter fürchten jedoch, dass angesichts des Eingeständnisses von schlechteren Zahlen für 2011 auch die Prognose für 2012 kaum zu halten ist - zumal zur gleichen Zeit eine umfassende Bankensanierung in Spanien ansteht.