Finanzen

Auftrags-Einbruch in der europäischen Industrie

Europaweit verzeichnen die Industrieunternehmen deutliche Auftragseinbrüche.
01.02.2019 11:42
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Industrie hat einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt: Erstmals seit mehr als vier Jahren schrumpften die Geschäfte wieder. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Januar um 1,8 auf 49,5 Punkte, wie das Markit-Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Damit liegt das Barometer unter der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. "Unsicherheit bei den Kunden, Handelskonflikte sowie die schwächelnde Automobilindustrie waren nach wie vor die Hauptgründe, die nicht nur die Nachfrage bremsten, sondern auch die Geschäftsaussichten trübten", hieß es zur Begründung. Die Neuaufträge schrumpften dabei so stark wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr.

Bereits zu Ende des vergangenen Jahres war die Produktion in der deutschen Industrie zurückgegangen.

Nur weniger besser fällt der Jahresauftakt in der Euro-Zone aus. Hier sank der Einkaufsmanagerindex um 0,9 auf 50,5 Punkte. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Industriesektor in der Rezession steckt und die Konjunktur im ersten Quartal 2019 bremst", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Als weitere Belastung erweist sich offensichtlich, dass der Automobilsektor noch immer mit den neuen Emissionsregeln zu kämpfen hat, und die Proteste der 'Gelbwesten' beeinträchtigten die Nachfrage in Frankreich."

Die Wirtschaft der Euro-Zone wuchs bereits Ende 2018 nur noch schwach und muss eine Rezession in Italien verkraften. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Oktober und Dezember lediglich um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Die italienische Wirtschaft schrumpfte sogar um 0,2 Prozent. Die Daten für Deutschland werden Mitte Februar erwartet.

Auch weltweit lässt die Konjunktur nach. Die chinesische Industrie etwa verlor im Januar mehr Schwung als erwartet. Die Firmen schränkten angesichts eines schwächelnden Auftragseingangs ihre Aktivität so stark ein wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Das signalisiert der Caixin-Markit-Einkaufsmanagerindex, der um 1,4 auf 48,3 Punkte nachgab. Dem Exportweltmeister macht der Handelskonflikt mit den USA zu schaffen.

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