Deutschland

Energiewende: Bürger müssen mit massivem Strompreis-Anstieg rechnen

Aufgrund der von Bundeskanzlerin Merkel vorangetriebenen Umstellung auf Wind- und Solarkraft müssen die Deutschen mit massiven Preissteigerungen beim Strom rechnen. Die Preise liegen bereits jetzt auf einem Allzeithoch.
04.02.2019 15:30
Lesezeit: 1 min

Den Stromkunden in Deutschland drohen deutlich höhere Kosten durch den für die Energiewende notwendigen Netzausbau, berichtet Reuters. Die Summe belaufe sich in den kommenden zwölf Jahren auf insgesamt mindestens 52 Milliarden Euro, teilten die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, Tennet und Transnet-BW in ihrem am Montag veröffentlichten Entwurf des Netzentwicklungsplans 2030.

Das sind bis zu 20 Milliarden Euro mehr als in früheren Schätzungen. Die Summe beziehe sich allein auf die Leitungen an Land. Für die Anbindung der Windparks auf hoher See könnten nochmal 18 bis 27 Milliarden Euro hinzukommen.

Die Bundesnetzagentur muss die Pläne noch prüfen. "Wir werden uns das ganz genau anschauen", kündigte der Vize-Präsident der Behörde, Peter Franke, auf einer Energiekonferenz in Essen an. So werde geprüft, ob vorhandene Trassen ausreichend genutzt würden. In der Vergangenheit habe die Bundesnetzagentur die Kostenschätzungen der Betreiber teilweise um bis zu ein Drittel gekürzt.

Durch den Netzausbau soll das Ziel der Bundesregierung abgesichert werden, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 65 Prozent von zuletzt gut 40 Prozent zu steigern. Die Kosten werden auf die Stromkunden umgelegt. Die Netzgebühren machen beim Strom rund ein Viertel des Haushaltskundenpreises aus.

Die Deutschen müssen bereits heute schon die höchsten jemals gemessenen Strompreise zahlen. Auch der Ausstieg aus der Kohlekraft wird zu Milliarden-Kosten führen, welche am Ende die Bürger bezahlen werden.

Grund für die neuen Schätzungen seien etwa gestiegene Kosten für die Anlagen und Grundstücke sowie zusätzlich benötigte Netze, erklärten die Betreiber. So erforderte der geplante Ökostromausbau bei gleichzeitiger Verringerung der Kohleverstromung zwei zusätzliche Trassen, die Strom von Schleswig-Holstein über Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis nach Baden-Württemberg auf einer Gesamtlänge von rund 1.160 Kilometer transportieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...