Politik

Migranten bringen Tankschiff im Mittelmeer unter ihre Kontrolle

Lesezeit: 1 min
28.03.2019 10:09
Migranten haben im Mittelmeer ein Tankschiff unter ihre Kontrolle gebracht, welches sie zuvor aufgenommen hatte.
Migranten bringen Tankschiff im Mittelmeer unter ihre Kontrolle

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die maltesische Marine hat im Mittelmeer die Kontrolle über ein von Migranten entführtes Tankschiff übernommen. Eine Spezialeinheit sei an Bord gegangen und habe den Tanker gesichert, teilte die Marine am Donnerstagmorgen mit. Das Schiff soll demnach noch am Vormittag in Malta eintreffen. Der Tanker "Elhiblu I" hatte am Dienstagabend Schiffbrüchige in internationalen Gewässern vor Libyen aufgenommen und war danach von ihnen gezwungen worden, nach Europa zu fahren.

"Sie sind keine Schiffbrüchigen, sondern Piraten", schrieb Italiens Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Tanker habe sechs Seemeilen vor dem libyschen Hafen Tripolis plötzlich seinen Kurs geändert und sei auf halber Strecke zwischen Tripolis und Malta auf einmal in Richtung der Mittelmeerinsel umgeschwenkt. Der Betreiber des Schiffs und die libyschen Behörden waren zunächst nicht zu erreichen.

Die deutsche Organisation Sea-Eye erklärte, ihr Rettungsschiff "Alan Kurdi" habe den Funk zwischen der "Elhiblu I" und einem europäischen Marineflugzeug mitgehört. Der Kapitän forderte demnach Unterstützung an, weil die Menschen an Bord "sehr aufgebracht seien und nicht zurück nach Libyen zurückgebracht werden wollen". Das Schiff hatte den Angaben zufolge rund hundert Schiffbrüchige an Bord genommen.

Zahlreiche im Mittelmeer gerettete Migranten haben sich in den vergangenen Monaten dagegen gewehrt, in Libyen an Land zu gehen. Die Behörden dort setzten deshalb auch Gewalt bei ihrer Ankunft ein. Laut Sea-Eye waren allein am Dienstag hunderte Menschen auf mehreren Schlauchbooten im Mittelmeer in Seenot.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...

DWN
Politik
Politik „Politisches Harakiri“: Ampel verdoppelt Lkw-Maut mit CO2-Aufschlag

Eine neue Klima-Sondersteuer soll die Straßen-Logistik verteuern. Branchenverbände reagieren mit scharfer Kritik.

DWN
Deutschland
Deutschland Preise steigen langsamer, aber Inflation bleibt ein Risiko

Die Inflation in Deutschland ist im März auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten gefallen. Doch Ökonomen zufolge ist dies wohl nur die...

DWN
Politik
Politik Südafrika besteht auf Freundschaft zu Russland

Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor hat Russland ausdrücklich als einen "Freund" bezeichnet. Dies ist ein weiterer Affront des...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China bezahlt LNG-Importe erstmals mit Yuan

Chinas Abkehr vom US-Dollar kommt in kleinen Schritten voran. Interessant ist, wer an dem LNG-Deal mitwirkte.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferengpässe in Industrie sinken sechsten Monat in Folge

Der Anteil der deutschen Industrieunternehmen, die über Lieferengpässe berichten, ist massiv zurückgegangen. Ökonomen warnen dennoch...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...