Technologie

Technologischer Quantensprung: Samsung startet Verkauf von erstem 5G-Smartphone

Samsung hat mit dem Verkauf des weltweit ersten 5G-Smartphones begonnen. Für den Weltmarktführer aus Korea kommt dieser Quantensprung zum richtigen Zeitpunkt: Derzeit laufen die Geschäfte nämlich schlecht.
05.04.2019 13:24
Lesezeit: 1 min

Der koreanische Technologie-Riese hat das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem 5G-Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt gebracht. Die drei südkoreanischen Netzbetreiber „SK Telecom“, „KT“ und „LG Uplus“ nahmen heute offiziell die ersten Anmeldungen für die 5G-taugliche Variante der im März eingeführten neuen Galaxy S10-Reihe entgegen. Der Verkauf begann zwei Tage nach dem vorgezogenen Start des weltweit ersten landesweiten Netzes für den superschnellen Datenfunk 5G in Südkorea.

„Bisher haben wir keine Verkaufsprognosen», sagte eine Samsung-Sprecherin. Noch in diesem Monat will auch der einheimische Konkurrent „LG“ sein erstes 5G-Gerät einführen.

„SK Telecom“, „KT“ und „LG Uplus“ hatten die Aktivierung ihrer 5G-Netze wegen der Befürchtung vorgezogen, der US-Provider „Verizon“ könne ihnen zuvorkommen. Verizon hatte am Mittwoch bekanntgegeben, ebenfalls seinen 5G-Dienst aktiviert zu haben - zunächst allerdings nur auf Teile Chicagos und Minneapolis beschränkt.

Nach Angaben der Unternehmen ist das 5G-Netzwerk in Gebieten mit großem Datenverkehr verfügbar, darunter 85 Städte, Universitätsgelände, Bahnhöfe für den Hochgeschwindigkeitszug „KTX“ sowie Sportstadien. Mit dem Galaxy S10 5G können Nutzer nach Angaben von Samsung Geschwindigkeiten für die Datenübertragung erreichen, die bis zu 20-mal schneller sind als beim aktuellen 4G.

Das 5G werde auch die Bereiche Spiele, Sport und andere Unterhaltungsinhalte „revolutionieren“, hieß es von Seiten Samsungs. Verzögerungen während Sportübertragungen und bei Online-Spielen würden praktisch ausgeschlossen, wurde Kang Hoseong von der Planungsgruppe für innovative Produkte bei „Samsung Electronics“ zitiert.

Die Vorstellung des neuen Smartphones kommt für Samsung gerade zur rechten Zeit. Das Überangebot an Halbleitern und der scharfe Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt machen dem Marktführer nämlich schwer zu schaffen. Operativ seien von Januar bis März 6,8 Billionen Won (umgerechnet fast 4,9 Milliarden Euro) verdient worden, nachdem im Vorjahr noch etwa 12,2 Milliarden Euro in der Bilanz standen, wie der südkoreanische Technologie-Gigant am heutigen Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen bekanntgab. Es ist das niedrigste Quartalsergebnis seit mehr als zwei Jahren und weniger als von Analysten erwartet.

Der Konzernumsatz fiel im ersten Quartal um 14 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro. Details will Samsung Ende April veröffentlichen. Derzeit macht die Sättigung auf dem Smartphone-Markt den Südkoreanern doppelt zu schaffen, da sie zum einen Displays für die immer seltener nachgefragten iPhones von Apple herstellen und zum anderen ihre eigenen Galaxy-Modelle nicht mehr so häufig über die Ladentische wandern. Apple wie auch Samsung setzt dabei der Wettbewerb durch chinesische Konkurrenten wie Huawei zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...