Deutschland

Deutsche Exporte gehen im Februar deutlich zurück

Lesezeit: 1 min
08.04.2019 10:04
Die Exporte deutscher Unternehmen sind im Februar deutlich zurückgegangen. Besonders stark viel der Nachfrageeinbruch aus dem Ausland aus.
Deutsche Exporte gehen im Februar deutlich zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schwächere Weltkonjunktur, Brexit-Turbulenzen und Handelskonflikte haben die deutschen Exporte im Februar so stark fallen lassen wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie sanken um 1,3 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Januar noch ein Mini-Plus von 0,1 Prozent gegeben hatte. "Die Luft ist erst einmal raus", sagte der Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. "Es besteht kaum Hoffnung, dass sich das in den nächsten Monaten ändert."

Darauf deutet die schwache Auftragsentwicklung hin: Die Industriebetriebe meldeten im Februar einen Rückgang bei den Bestellungen aus dem Ausland von sechs Prozent. "Es scheint einfach zu viele Krisen im Welthandel zu geben, als dass die deutsche Exportwirtschaft sich ihnen alle gleichzeitig widersetzen könnte", sagte Ökonom Carsten Brzeski von der Bank ING. "Zölle und Handelshemmnisse belasten das Auslandsgeschäft zunehmend", beklagte auch Treier. "Unsere Exporteure stellen zudem eine zunehmende Verunsicherung durch Ereignisse wie das Brexit-Chaos fest, was die Investitionsneigung weltweit dämpft." Das treffe besonders die Maschinen- und Fahrzeugbauer.

EURO UND CHINA LASSEN HOFFEN

Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen im Januar und Februar zusammen Waren im Wert von 217,7 Milliarden Euro ins Ausland und damit 2,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Während die Ausfuhren in die EU-Länder um 2,2 Prozent zulegten, wuchsen die in den Rest der Welt um 3,7 Prozent. Der Außenhandelsverband BGA rechnet für das Gesamtjahr mit einem Plus von bis zu drei Prozent.

Zumindest etwas Hoffnung auf bessere Zeiten macht der schwächere Euro, dessen Kurs nur noch bei gut 1,12 Dollar liegt. "Das lässt unsere Produkte weltweit im preislichen Wettbewerb besser dastehen", sagte Treier. Auch dürften die Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung - etwa Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur - der Weltwirtschaft neue Impulse verleihen. Die Volksrepublik ist Deutschlands wichtigster Handelspartner.

Die führenden Wirtschaftsinstitute senkten wegen der mauen Weltkonjunktur vorige Woche ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem Jahr auf 0,8 Prozent. 2018 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 1,4 Prozent gestiegen. Für das Plus soll die starke Binnenkonjunktur sorgen. Allerdings gingen die Importe im Februar um 1,6 Prozent zurück und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Anleger erwarten Impulse für den Deutschen Aktienindex
06.05.2024

Der DAX hat zuletzt um die Marke von 18.000 Punkten geschwankt, jetzt warten Anleger gespannt auf neue Impulse. Im als herausfordernd...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...