Deutschland

Bundesbank stellt Ausgabe der 500-Euro-Scheine ein

Lesezeit: 1 min
26.04.2019 11:52
Die Bundesbank stellt heute die Ausgabe der 500-Euro-Scheine ein. Ein Sprecher kritisierte die Behauptung der EZB, der Schein werde gerne von Kriminellen genutzt.
Bundesbank stellt Ausgabe der 500-Euro-Scheine ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann hat indirekt die Entscheidung kritisiert, den 500-Euro-Schein aus dem Verkehr zu ziehen. "Bankräuber pflegen mit einem Auto vom Tatort zu flüchten. Natürlich kann man sagen, wenn wir alle Automotoren auf 50 km/h drosseln, dann haben wir dieses Problem möglicherweise schneller erledigt und können sie leichter verfolgen", sagte Beermann am Freitag im Bayerischen Rundfunk.

Seine Trauer über das Ende des 500-Euro-Scheins halte sich aber in Grenzen, machte Beermann deutlich. "Wir haben ja mit dem 200er und dem 100er große Stückelungen, die dafür sorgen, dass man dem 500er zwar eine Träne nachweint, aber nicht in nackte Verzweiflung ausbricht."

Auch wenn die Europäischen Zentralbank (EZB) den Druck und die Ausgabe des 500-Euro-Scheins beende, müssten sich Besitzer keine Sorgen machen. "Der 500er gilt immer und ewig", sagte Beermann in der Sendung "Radiowelt am Morgen". Jeder könne in aller Ruhe mit dem Schein weiter bezahlen und auch weiter "unter dem Kopfkissen liegen lassen". Insgesamt seien 500 Millionen 500-Euro-Scheine mit einem Gesamtwert von 256 Milliarden Euro im Umlauf.

Das Ende des 500-Euro-Scheins mit dem Ende des Bargelds in Verbindung zu bringen, bezeichnet Beermann als übertrieben. Davon sei Deutschland weit entfernt. 88 Prozent der Deutschen wollten nicht auf das Bargeld verzichten. "Man kann dem 500er eine kleine Träne nachweinen, aber jetzt das ganze Tränenfass auszuschütten, ist übertrieben", sagte Beermann.

Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde die 500-Euro-Banknote vor allem von Kriminellen genutzt, um illegale Einkünfte zu verschleiern und Geld zu waschen. Die Deutsche Bundesbank und die Nationalbank Österreich stellten die Ausgabe der Scheine am Freitag ein.

Für beide Zentralbanken gab es eine Ausnahmeregelung, da der Schein in diesen Ländern vergleichsweise häufig genutzt wird. Alle anderen Zentralbanken im Euroraum hatten die Ausgabe bereits Ende Januar eingestellt. Die 500-Euro-Note machte zuletzt nach Angaben des Bankenverbands gerade einmal 2,3 Prozent des gesamten Geldumlaufs in der Eurozone aus. Letztmalig gedruckt wurde der Schein schon 2014.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...