Politik

Mecklenburg-Vorpommern: Finanzminister tritt überraschend zurück

Der Finanzminister Mecklenburg-Vorpommerns ist überraschend zurückgetreten.
29.04.2019 13:27
Lesezeit: 1 min

Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) ist am Montag mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Es sei in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich gewesen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aufzubauen, sagte Brodkorb zur Begründung seines Schritts vor Journalisten in Schwerin. Dafür seien sowohl Schwesig als auch er selbst verantwortlich. Außerdem habe es mit der seit Juli 2017 amtierenden Ministerpräsidentin Differenzen über haushaltspolitische Fragen gegeben.

Letztlich entscheidend für seinen Rücktritt sei die Besetzung von führenden Posten im Finanzministerium gewesen, in die sich Schwesig eingemischt habe. Dies stehe ihr laut Landesverfassung zu, sagte Brodkorb. Es sei aber ein Punkt erreicht, an dem er "das nicht mit meinen Überzeugungen in Einklang bringen" könne. "Ich bin nicht der richtige Finanzminister für Frau Schwesig", sagte Brodkorb. Da das Finanzministerium ein "strategisches Schlüsselressort" sei, trete er zum Wohl des Landes zurück.

Eine Stellungnahme Schwesigs stand zunächst aus. Anfang des Monats war unter andere Heiko Geue (SPD) von Schwesig zum Staatssekretär im Schweriner Finanzministerium ernannt worden. Geue kam aus dem Bundesfamilienministerium, das Schwesig bis Juli 2017 als Bundesministerin leitete. Der 44 Jahre alte Brodkorb war seit Herbst 2016 Finanzminister in Mecklenburg-Vorpommern. Vorher war er fünf Jahre lang Bildungsminister.

Nur wenige Stunden nach dem Rücktritt hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dessen Nachfolger benannt. Das Finanzressort werde künftig vom bisherigen Staatskanzleichef Reinhard Meyer (SPD) geleitet. Damit werde Kontinuität in der Regierungsarbeit gewährleistet und auch sichergestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen Staatskanzlei und Finanzministerium wieder „stimmiger“ sei, sagte Schwesig am Montag in Schwerin.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...