Lesezeit: 1 min
10.05.2019 17:39
Die britische Wirtschaft hat im ersten Quartal 2019 ordentlich angezogen - trotz der Brexit-Unsicherheiten. Für das zweite Quartal wird jedoch nur ein ganz geringer Aufschwung erwartet - wegen der Brexit-Unsicherheiten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Trotz der Brexit-Unsicherheiten hat die britische Wirtschaft zu Jahresbeginn wieder an Fahrt aufgenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März um 0,5 Prozent zum Vorquartal zu, wie die Statistikbehörde ONS in London heute mitteilte. Damit überflügelten die Briten das Wachstum in der Euro-Zone, das einen Tick niedriger ausfiel. Für Finanzminister Philip Hammond sind die Zahlen ein Beleg dafür, dass die Wirtschaft auf der Insel "robust bleibt".

Insbesondere die Investitionen zogen den Angaben zufolge an und lösten sich damit aus dem Abwärtssog des vorigen Jahres. Dabei haben viele Industrie-Firmen vor dem zunächst von der Regierung für Ende März angepeilten EU-Austrittstermin verstärkt ihre Aufträge abgearbeitet: "Das war der Wachstumstreiber der vergangenen Monate", sagte ein ONS-Statistiker. Die EU hatte den Briten nach langer Hängepartie einen weiteren Aufschub für den EU-Austritt bis Ende Oktober eingeräumt. Der von der konservativen Regierung von Premierministerin Theresa May mit der EU ausgehandelte Brexit-Vertrag war im Unterhaus mehrfach durchgefallen.

Das Tempo der Wirtschaft auf der Insel dürfte sich allerdings im Frühjahr verringern, wie Notenbankchef Mark Carney jüngst prognostizierte: Er rechnet für das zweite Quartal nur noch mit einem Plus beim BIP von 0,2 Prozent. Dabei spielt aus seiner Sicht eine große Rolle, dass die mit dem Brexit verbundene Unsicherheit die Investitionsbereitschaft der Firmen hemmt. Der lange Zeit auf hoher Drehzahl laufende Wachstumsmotor in Großbritannien hat seit dem EU-Austrittsvotum vom Juni 2016 merklich an Durchzugskraft verloren: Das BIP-Wachstum hat sich von Werten über zwei Prozent auf 1,4 Prozent im vorigen Jahr verlangsamt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...