Politik

Zypern: Akute Pleite-Gefahr trotz Haircut

Lesezeit: 1 min
09.04.2013 15:23
Der Rechnungshof Zyperns spricht von offenen Forderungen in Höhe von 80 Millionen Euro, die bis Ende April gezahlt werden müssten. Wird das Bailout-Programm von Zypern und den Euroländern nicht schnell genug abgesegnet, ist kein Geld mehr da.
Zypern: Akute Pleite-Gefahr trotz Haircut

Zwar haben sich die zypriotische Regierung und die Troika auf das Bailout-Programm für Zypern geeinigt, doch noch immer steht das Land kurz vor der Pleite. Bis zum 29. April müssten 80 Millionen Euro gefunden werden, um fällige Rechnungen zu begleichen, teilte die Leiterin des zypriotischen Rechnungshofes, Rea Georgiou, dem neuen Finanzminister des Landes am Montag mit. Kann Zypern diese Gelder nicht auftreiben, droht die Pleite.

Ratifizierung des Bailouts muss schnell gehen

Das Problem besteht nicht nur im Umfang der fälligen Rechnungen, sondern auch in der wenigen Zeit, die zur Bezahlung bleibt. Obwohl das Bailout-Programm steht, müssen sowohl das Parlament Zyperns als auch die Euroländer das Bailout zunächst noch ratifizieren. So lang dies nicht der Fall ist, kann die erste Hilfstranche an das Land nicht fließen. Mit dem Treffen der Eurogruppe in dieser Woche beginnt der Ratifizierungs-Prozess. Aber das Ja der Eurogruppe reicht nicht. In Deutschland beispielsweise muss der Bundestag trotzdem selbst noch einmal darüber abstimmen.

„Zypern verlässt den Euro nicht“

Nach dem Gespräch mit der Leiterin des Rechnungshofes wies Finanzminster Harris Geogiades noch einmal darauf hin, dass ein Verlassen der Eurozone nicht zur Debatte stehe. „Wir sind dazu verdammt, alles zu versuchen, um erfolgreich zu sein“, zitiert die Famagusta Gazette den Finanzminister. Man wisse, dass es schmerzhaft sei. „Wir zahlen den Preis für einen Kurs, der die Wirtschaft Zyperns an den Rand der Zerstörung gebracht hat“, so Georgiades. Leider sei jetzt die Zeit, „da wir die Zeche für die Fehler der Vergangenheit zahlen.“ Aber Zypern sei entschlossen, nach vorne zu schauen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln  und „natürlich in der europäischen Familie zu bleiben“, ergänzte er.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...