Finanzen

Diversifizierung weg vom Dollar: China verstärkt Goldkäufe

China hat im Mai seine Goldreserven um fast 16 Tonnen erhöht. Dies ist der größte monatliche Anstieg seit Januar 2016.
11.06.2019 17:00
Lesezeit: 1 min
Diversifizierung weg vom Dollar: China verstärkt Goldkäufe
China hat seine Goldbestände den sechsten Monat in Folge ausgebaut. (Foto: AFP) Foto: AFP

Chinas Zentralbank hat ihre Goldkäufe im Mai den sechsten Monat in Folge weiter ausgebaut und ihre Goldreserven um fast 16 Tonnen erhöht. Dies ist der größte monatliche Anstieg seit Januar 2016.

Die People's Bank of China hat ihre Goldreserven im Mai auf 61,61 Millionen Unzen erhöht, gegenüber 61,10 Millionen im Monat zuvor, wie am Montag veröffentlichte Daten zeigen. In Tonnen ausgedrückt ist das ein Anstieg um 15,86 Tonnen.

Bereits in den fünf Monaten von Dezember bis April hatte die Zentralbank ihren Beständen fast 58 Tonnen Gold hinzugefügt.

Der Anstieg bei den Goldreserven spiegle die "entschlossene Diversifizierung" der chinesischen Regierung weg von den Dollar-Anlagen wider, sagte die Analystin Helen Lau von Argonaut Securities (Asia) zu Bloomberg.

Die Analystin fügte hinzu, dass auch die Nachfrage im Einzelhandel zugenommen habe. Bei der aktuellen Zunahmerate könnte China im laufenden Jahr insgesamt 150 Tonnen kaufen, so Helen Lau.

China, der weltweit führende Goldproduzent und -verbraucher, sieht sich mit der Aussicht auf eine sich verlangsamende Binnenwirtschaft konfrontiert. Denn die US-Regierung hat die Zölle auf chinesische Importe erhöht und versucht, Unternehmen wie Huawei Technologies vom US-Markt auszuschließen.

Diversifizierung weg vom Dollar

Die neuesten Daten der Zentralbank zeigen, dass China nach einer Pause von Ende 2016 bis Dezember letzten Jahres seine Goldkäufe wieder mit konstantem Tempo aufgenommen hat.

"Es ist eine Diversifizierung weg vom US-Dollar, insbesondere angesichts der Handelsspannungen und des potenziellen technologischen Kalten Krieges, der sich entwickelt", zitiert Bloomberg Bart Melek, Global Head of Commodity Strategy bei TD Securities.

Bis Dezember 2018 hatte China lange Zeit keinen Anstieg seiner Goldbestände gemeldet. Zuletzt Mitte 2015 meldete die Zentralbank einen Anstieg der Goldreserven um 57 Prozent auf 53,3 Millionen Unzen, das war das erste Update seit sechs Jahren gewesen.

Die Wiederaufnahme der Goldkäufe seit Dezember erfolgt vor dem Hintergrund, dass auch andere Zentralbanken, insbesondere aus den Schwellenländern, ihre Goldbestände erhöhen. Nach Angaben des World Gold Council waren die Käufe im ersten Quartal die höchsten seit sechs Jahren.

Der Goldpreis erreichte vergangene Woche vorübergehend den höchsten Stand seit April 2018. Händler wetten darauf, dass die Federal Reserve die Zinssätze nach Anzeichen von Schwäche senken wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...