Politik

Großbritannien unterzeichnet Handelsabkommen mit Südkorea

Lesezeit: 1 min
11.06.2019 16:59
Großbritannien hat ein vorläufiges Handelsabkommen mit Südkorea unterzeichnet. Es soll noch vor dem Brexit ratifiziert werden.
Großbritannien unterzeichnet Handelsabkommen mit Südkorea
Liam Fox, Großbritanniens Handelsminister, und seine südkoreanische Amtskollegin Yoo Myung-hee nach der Unterzeichnung des gemeinsamen Handelsabkommens. (Foto: Südkoreanisches Handelsministerium)
Foto: AFP

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Großbritannien hat am Sonntag in Vorbereitung auf den Brexit ein vorläufiges Handelsabkommen mit Südkorea unterzeichnet. Das Abkommen soll Unternehmen aus beiden Ländern die Möglichkeit geben, nach dem Brexit den Freihandel aufrechtzuerhalten. Bisher hat Großbritannien ähnliche Abkommen mit Ländern unterzeichnet, auf die 63 Prozent des britischen Außenhandels entfallen, der durch EU-Abkommen abgedeckt wird, darunter die Schweiz, Chile und die Färöer-Inseln. Vor drei Monaten lag dieser Anteil noch bei 28 Prozent, berichtet die Financial Times.

Das Abkommen mit Seoul ist das erste Handelsabkommen, das Großbritannien seit dem Brexit-Referendum 2016 mit einem Handelspartner in Asien unterzeichnet hat. Liam Fox, Großbritanniens Handelsminister, sagte: “Durch die Gewährleistung der Kontinuität unserer Handelsbeziehungen können Unternehmen in Großbritannien und Korea den Handel ohne zusätzliche Handelshemmnisse fortsetzen. Dies wird uns helfen, den Handel in den kommenden Jahren weiter zu steigern.”

Die beiden Länder planen, das Abkommen vor dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Oktober zu ratifizieren. Das bestehende Abkommen zwischen Südkorea und der EU beseitigt die Zölle auf fast alle Produkte, die zwischen dem Block und Seoul gehandelt werden. “Das Abkommen ist bedeutsam, da es die durch den Brexit ausgelösten Unsicherheiten in dem ohnehin schwierigen Exportumfeld im Zusammenhang mit der eskalierenden Handelskrise zwischen Washington und Peking lindert”, sagte Yoo Myung-hee, Südkoreas Handelsministerin am Montag.

Peter Holmes, Direktor des UK Trade Policy Observatory an der Sussex University, kritisiert: “Die EU, Südkorea und Großbritannien müssen die Produkte des jeweils anderen so behandeln, als ob sie auf nationaler Ebene hergestellt worden wären, und dies erfordert eine Vereinbarung zwischen allen drei Teilnehmern nicht nur zwischen Großbritannien und Korea.”

Der bilaterale Handel zwischen Großbritannien und Südkorea hatte im Jahr 2017 einen Wert von umgerechnet 14,95 Milliarden Euro und ist seit Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Südkorea um durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr gestiegen. Offizielle Zahlen zeigen, dass Großbritannien und Südkorea im Allgemeinen einen relativ ausgeglichenen Warenhandel hatten, zusammen mit einem Handelsüberschuss im Dienstleistungshandel.

Großbritannien importierte im Jahr 2017 Waren und Dienstleistungen im Wert von umgerechnet 5,73 Milliarden Euro aus Südkorea - insbesondere Autos, Autoteile, Schiffe und Flugzeugteile. Die britischen Exporte nach Südkorea beliefen sich im Jahr 2017 auf umgerechnet 9,22 Milliarden Euro und bestanden hauptsächlich aus Dienstleistungen, Autos und Kraftstoff.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....