Politik

Airbus hängt Boeing bei Zahl der Bestellungen ab

Auf der Paris Air Show konnte Airbus zahlreiche Bestellungen des Airbus A321XLR einholen. Boeing konnte hingegen nur zehn Bestellungen für ältere Mittelstreckenjets der 737-Reihe verzeichnen.
18.06.2019 11:50
Lesezeit: 1 min

Der europäische Flugzeugbauer Airbus gab am ersten Tag der Paris Air Show am Montag Einzelheiten zum neuen Airbus A321XLR bekannt und teilte mit, dass die Air Lease Corporation (ALC) 23 normale Airbus A321neo und 50 kleinere Maschinen der A220-Reihe im Wert von elf Milliarden US-Dollar zu Listenpreisen bestellt hat. Die britische Fluglinie Virgin Atlantic entschied sich für 14 Airbus A330neo, von denen sie aber nur acht Stück kauft und die übrigen von ALC least, berichtet Bloomberg.

Auch die Fluggesellschaft American Airlines erwägt die Bestellung von bis zu 50 Exemplaren des Airbus A321XLR. Der 240-sitzige Airbus A321XLR ist eine Variante der meistverkauften A320neo-Familie von Airbus und wird um die 15 Prozent weiter fliegen als das vorhandene LR-Modell. Hinzu kommt eine zusätzliche Treibstoffkapazität, die das maximale Startgewicht auf 101 Tonnen erhöht.

Airbus vertieft die Krise von Boeing

Der Konkurrent Boeing steckt hingegen nach dem Absturz zweier Maschinen vom Typ 737 Max in einer tiefen Krise. Für die Mittelstreckenjets der Max-Reihe gilt nach den Unglücken mit insgesamt 346 Toten ein weltweites Flugverbot. Boeing hat eine Investition von 15 Milliarden US-Dollar in einen Jet angekündigt, den es als neues Mittelklasseflugzeug oder New Midsize Airplane (NMA) bezeichnet. Aber der US-amerikanische Flugzeugbauer hat diese Pläne auf den Prüfstand gestellt, bis der 737 Max grünes Licht von den Aufsichtsbehörden erhält, um wieder zu fliegen. Die NMA, die bis zu 270 Personen aufnehmen würde, könnte gegen 2025 ihren Dienst aufnehmen, sagte Dennis Muilenburg, CEO von Boeing, in einem Bloomberg-Fernsehinterview.

“Unsere Priorität ist die sichere Rückkehr der 737 Max in die Luft”, sagte Boeings Finanzchef Greg Smith in Le Bourget. Ein Update für eine Steuerungssoftware, die für die beiden Unglücke mit insgesamt 346 Toten mitverantwortlich gewesen sein soll, wird derzeit von den zuständigen Behörden aus den USA und vielen anderen Ländern geprüft.

Boeing sammelte am Montag nur eine kleinere Bestellung über zehn ältere Mittelstreckenjets der 737-Reihe ein, die der Konzern zu Frachtmaschinen umgebaut hat. Käufer ist der US-Flugzeugfinanzierer Gecas.

Der weltgrößte Flugzeugbauer hält eine Umbenennung seines Krisenjets 737 Max für denkbar. “Ich würde sagen, dass wir für alle Vorschläge offen sind”, so Smith. Der Konzern wolle alles tun, um den Ruf des Flugzeugs wieder herzustellen. “Wenn das bedeutet, dass wir den Namen ändern müssen, werden wir das angehen”, meint er. Wenn das nicht nötig sei, werde Boeing andere Maßnahmen ergreifen. US-Präsident Donald Trump hatte dem Flugzeugbauer schon im April vorgeschlagen, das Flugzeug umzutaufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...