Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (FMS) hat im vergangenen Jahr ein Minus von 1,51 Milliarden Euro verbucht. Denn allein seine 15,6-prozentige Beteiligung an der Commerzbank AG musste er um 1,31 Milliarden abschreiben, wie die Finanzagentur GmbH des Bundes am Montag mitteilte.
Der Commerzbank-Kurs war im Verlauf des vergangenen Jahres von 12,51 Euro auf 5,78 Euro gefallen. Im Jahr 2017 hatte der steigende Kurs dem FMS noch einen Gewinn von 1,46 Milliarden Euro gebracht. Doch dieser Gewinn war niedriger als der Verlust aus dem Jahr 2018.
Zehn Jahre nach der Finanzkrise hat die Bankenrettung den deutschen Staat bisher 22,6 Milliarden Euro gekostet. Allein im vergangenen Jahr lagen die Kosten bei rund 1,6 Milliarden Euro. Wie viel davon letztlich beim Steuerzahler hängen bleibt, werde erst bei der Abrechnung des FMS feststehen, so die Finanzagentur.
Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH verwaltet den Rettungsfonds seit Anfang 2018. Mit dem FMS wollte der Bund 2008/09 das deutsche Bankensystem stabilisieren. Der Fonds - auch unter der Bezeichnung SoFFin bekannt - ist außerdem an der Hypo Real Estate Holding (HRE) und der ehemaligen WestLB (heute Portigon) beteiligt.
Von ihrem Ziel, sich irgendwann ohne Verlust aus der in der Finanzkrise geretteten Commerzbank verabschieden zu können, ist die Bundesregierung weiter entfernt denn je. Das Aktienpaket war Ende letzten Jahres noch 1,3 Milliarden Euro wert - nur halb so viel wie noch ein Jahr zuvor.
Damit der Bund mit einer schwarzen Null aus der Commerzbank-Beteiligung wieder aussteigen kann, müsste der Kurs der Aktie um 200 Prozent steigen. Doch danach sieht es vorerst nicht aus. Am Donnersdtag lag die Commerzbank-Aktie mit rund 6,37 Euro kaum höher als zum Jahresende.