Politik

US-Investoren übernehmen deutsches Traditions-Unternehmen Osram

Lesezeit: 1 min
05.07.2019 14:29
Die US-Investoren Bain Capital und die Carlyle Group werden den Münchener Lichtkonzern Osram übernehmen. “Bain und Carlyle sind für Osram die richtigen Partner zur richtigen Zeit”, so Osram-Chef Olaf Berlien.
US-Investoren übernehmen deutsches Traditions-Unternehmen Osram
US-Investoren übernehmen den Münchener Lichtkonzern Osram. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Münchener Lichtkonzern Osram steht vor dem Verkauf. Nach nur sechs Jahren Eigenständigkeit soll eine der bekanntesten deutschen Industriefirmen an US-Finanzinvestoren gehen. Vorstand und Aufsichtsrat des Münchner Konzerns unterstützen die Offerte. Mit Hilfe der neuen Eigentümer Bain Capital und Carlyle will Osram-Chef Olaf Berlien die Transformation des zuletzt stark gebeutelten Unternehmens vorantreiben. 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aus einer Mitteilung des  MünchenerUnternehmens geht hervor: “Nach ausführlichen Gesprächen hat ein Bieterkonsortium von Bain Capital und The Carlyle Group dem Vorstand und Aufsichtsrat der Osram Licht AG ein rechtlich bindendes Transaktionsangebot für eine öffentliche Übernahme aller Aktien von Osram unterbreitet. Vorstand und Aufsichtsrat haben nach sorgfältiger Prüfung im besten Unternehmensinteresse (...) entschieden, dieses Angebot zu unterstützen.”

Osram-Vorstandsvorsitzender Olaf Berlien zeigte sich erfreut über die Entwicklung. “Bain und Carlyle sind (...) die richtigen Partner zur richtigen Zeit”, sagte er. Das Angebot bewertet das deutsche Unternehmen mit einem Eigenkapitalwert von 3,4 Milliarden Euro und einem Unternehmenswert von etwa vier Milliarden Euro. Berlien verspricht, dass der Hauptsitz nach der Übernahme nicht verlegt wird. Auch die Patente und Marken seien gesichert. 

Die IG Metall erklärte daher, sich nicht gegen die Übernahme wenden zu wollen. Die Gewerkschaft forderte aber heute von Vorstand und Eigentümern, sich an den vor zwei Jahren vereinbarten Erhalt und Ausbau der deutschen Standorte zu halten. “Wir erwarten vom Vorstand, dass er die dort getroffenen Vereinbarungen für die einzelnen Standorte umsetzt”, zitiert die dpa den bayerischen IG Metall-Bezirksleiter Johann Horn.

Trotz der hohen Kursgewinne der vergangenen zwei Tage notierte die Aktie am heutigen Freitag um die Mittagszeit mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 33,10 Euro immer noch unter dem Übernahmeangebot von 35 Euro je Aktie. Möglich wird die geplante Übernahme wohl nur, weil die Münchener Firma inzwischen weniger als halb so viel wert ist wie noch Anfang 2018: Damals hatte eine Aktie noch fast 80 Euro gekostet. Die Übernahmegespräche hatten sich über Monate hingezogen. Zwischenzeitlich hatte es Zweifel über die Finanzierung gegeben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten verhindern Deutschlands strengere Abgasnorm
25.09.2023

Deutschland konnte sich in der EU mit Forderungen nach der Abgasnorm Euro 7 nicht durchsetzen. Die anderen Staaten lehnten die strengeren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsklima sinkt nur minimal - Geht es jetzt wieder bergauf?
25.09.2023

Der Ifo-Index zum Geschäftsklima ist den 5. Monat in Folge gefallen, aber nur minimal. Der Pessimismus nimmt ab. Ist das Schlimmste für...

DWN
Politik
Politik Westen fürchtet Wahlen in der Slowakei
25.09.2023

Bei den Wahlen in der Slowakei am Samstag steht Ex-Premierminister Fico vor einem möglichen Comeback, der "keine einzige Patrone in die...