Politik
Treffen in Kasachstan

Syrien: Assad verkündet Waffenruhe, Söldner antworten mit Raketen

Syrien hat am 1. August eine Waffenruhe verkündet. Bislang unbekannte Söldner antworteten darauf mit Raketenangriffen. Russland und die Türkei wollen als Garantiemächte gegen die Söldner vorgehen.
02.08.2019 17:06
Lesezeit: 1 min

Am 1. August 2019 hat die syrische Regierung in der Provinz Idlib eine einseitige Waffenruhe verkündet. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana zitiert eine hochrangige syrische Militär-Quelle: “Im Zusammenhang mit dem Sochi-Abkommen wird ein Waffenstillstand umgesetzt. Das Abkommen sieht vor, dass Terroristen sich fast 20 Kilometer tief aus der Deeskalationszone von Idlib zurückziehen und die schweren und mittleren Waffen zurückziehen müssen.”

Am selben Tag fand das 13. Treffen der Garantiemächte in Syrien - Russland, Türkei und Iran - in der kasachischen Hauptstadt Nur Sultan statt. Vertreter des syrischen Militärs nahmen am Treffen, das zwei Tage andauern soll, teil. Als Beobachter sind die Länder Jordanien, Irak und der Libanon vertreten, berichtet Haber 7. Moskau und Ankara versuchen offenbar, eine weitere Eskalation in der Provinz Idlib zu unterbinden.

Am 2. August 2019 soll der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge die syrische Opposition dem Waffenstillstand zugestimmt haben. Der Direktor der Abteilung für Asien und Afrika des russischen Außenministeriums, Yerzhan Mukash, wörtlich: “Wir haben uns auf einen Waffenstillstand geeinigt. Es ist klar, dass die terroristische Präsenz in Idlib bestehen bleibt und sie sich nicht daran halten werden, aber die hier anwesende syrische Opposition hat dem Waffenstillstand zugestimmt.”

Wenige Stunden nach Inkrafttreten des Waffenstillstandsabkommens in der Deeskalationszone von Idlib feuerten Söldner am Freitagmorgen fünf Raketen vom Berg Shahshabou in Richtung der syrischen Küste, teilt Sana mit. 

Aus der Schlusserklärung des Treffens geht nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hervor, dass die Garantiemächte sich zur territorialen Integrität und Souveränität Syriens bekennen. Allerdings werden Russland und die Türkei gegen alle Gruppe, die von der UN als Terrorgruppen eingestuft werden, was den IS und die al-Nusra-Front (HTS) einschließt, weiterhin militärisch vorgehen.

Die Garantiemächte lehnen zudem die Besetzung der Golanhöhen durch Israel gemäß der UN-Resolution 497 ab. Auch gegen separatistische Gruppen, die vom syrischen Boden aus gegen die Nachbarländer operieren, soll eine gemeinsame Haltung gezeigt werden. 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...