Deutschland

Wehrbeauftragter: Marine zu Einsatz in Persischem Golf gar nicht in der Lage

Vor dem Hintergrund der Diskussion um einen möglichen Einsatz der Bundeswehr in der Straße von Hormus fällt der Wehrbeauftragte der Bundesregierung ein vernichtendes Urteil über den Zustand der Marine.
06.08.2019 11:17
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Angesichts der Diskussion über einen Marineeinsatz im Persischen Golf hat der Wehrbeauftragte des Bundestags vor einer Überforderung der deutschen Streitkräfte gewarnt, berichtet AFP. "Kleiner als jetzt war die Marine noch nie", sagte Hans-Peter Bartels (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die deutsche Marine "hatte und sollte immer 15 Fregatten haben", sagte er. "Wir sind im Moment weit davon entfernt."

Bereits in der vergangenen Woche hatte Bartels darauf hingewiesen, dass von den 15 deutschen Fregatten sieben außer Dienst gestellt seien. Erst ein neues Schiff sei dafür erworben worden.

Auch die SPD-Verteidigungspolitikerin und Marineexpertin Siemtje Möller zeigte sich besorgt. "Gemessen an den Einsatzszenarien habe die Marine eine zu kleine Anzahl an Schiffen", sagte sie den Funke-Zeitungen. "Für die in die Jahre gekommenen Schiffe, die bald außer Dienst gestellt werden, brauchen wir schnellstmöglich Nachfolgelösungen." Insgesamt gebe es "bei der Verjüngung unserer Flotte einen Riesenbedarf", betonte sie.

Auf Wunsch der Briten wird derzeit über einen Marineeinsatz diskutiert, der die Handelsschifffahrt in der strategisch wichtigen Straße von Hormus vor Irans Küste kontrollieren soll. Der Iran hatte dort zuletzt wiederholt Tanker festgesetzt, nachdem die britische Marine einen iranischen Tanker vor Gibraltar geentert hatte.

Die Bundesregierung hält sich die Beteiligung an einem Marineeinsatz unter europäischer Führung offen. Für einen von den USA anvisierten Einsatz machte sie hingegen keine Zusagen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie EVE Energy präsentiert „OMNICELL“ auf der IAA Mobility 2025

Auf der diesjährigen IAA Mobility in München rückt EVE Energy die Plattform „OMNICELL“ in den Mittelpunkt. Die großformatige...

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...