Der Skandal um die älteste italienische Bank Monte dei Paschi weitet sich aus. Die italienische Finanzpolizei ermittelt derzeit bezüglich der japanischen Bank Nomura. Im Zuge dessen wurden bei der japanischen Bank Nomura und bei früheren Managern der italienischen Bank am Dienstag mehr als 1,8 Milliarden Euro beschlagnahmt, so die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Den Ermittlern zufolge seien die meisten Vermögenswerte bei der italienischen Tochter, der Banca Nomura Internation, eingefroren worden.
Monte dei Paschi ist seit Monaten auf Staatshilfen angewiesen. Die Bank hatte mit riskanten Derivategeschäften Verluste in Höhe von 730 Millionen Euro eingefahren (hier). Die italienische Bankenaufsicht unter der Führung des heutigen EZB-Chefs Draghi ließ den Deal damals geschehen, ohne einzugreifen (mehr hier). Monte dei Paschi hat sowohl Nomura als auch die Deutsche Bank auf Schadensersatz verklagt. Monte dei Pachi behauptet von beiden Banken über den Tisch gezogen worden zu sein. Im Februar gab es sogar im Zuge des Derivate-Skandals Ermittlungen gegen die Vatikanbank.
Die Deutsche Bank und Nomura sind sehr stark in den weltweiten Derivatehandel verwickelt. Die Deutsche Bank beispielsweise hat riskante Wetten im Umfang von 48 Billionen Euro in ihren Büchern. Auf dubiose Geschäfte mit Derivaten haben sich beispielsweise viele italienische Kommunen eingelassen. Selbst die Stadt Pforzheim und Griechenland und zuletzt die KfW mussten erfahren, wie gefährlich das Geschäft mit den Derivaten ist.