Politik

Wiederwahl Napolitanos: Italien steht kurz vor Auflösung des Parlaments

Giorgio Napolitano wird wiedergewählt und hält damit den Schlüssel zu Neuwahlen in Italien in der Hand. Nach fünf gescheiterten Wahlgängen innerhalb einer Woche ließ sich Napolitano wegen der „Verantwortung für das Land“ zur Wahl aufstellen.
20.04.2013 18:59
Lesezeit: 1 min

 Napolitano ist der erste Präsident in Italien, der eine zweite Amtszeit antreten wird. Der 87-Jährige erhielt im sechsten Wahlgang dieser Woche mehr als die nötigen 504 Stimmen. Die unterschiedlichen Lager Berlusconis, Bersanis und Montis stimmten für den amtierenden und neuen Präsidenten. Zuvor waren die Kandidaten Franco Marini (mehr hier) und Romano Prodi in mehreren Wahlgängen gescheitert (hier).

Napolitano wollte eigentlich nach Ablauf seiner Amtszeit nicht erneut kandidieren. Einen vorzeitigen Rücktritt zog er jedoch auch nicht in Betracht, da er Italien nicht Führungslos in der Krise verlassen wollte (mehr hier). Da er aber nun von den Anführern der verschiedenen Parteien darum gebeten wurde, konnte er „die Verantwortung für das Land nicht mehr ignorieren“.

Die Wahl ist rein taktisch motiviert. Nur ein neu gewählter Präsident darf in Italien das Parlament auflösen und Neuwahlen herbeiführen. Und das ist zwingend notwendig. Eine Regierungsbildung ist mit der aktuellen Sitzverteilung im Parlament unmöglich. Es finden sich keine mehrheitsfähigen Koalitionen (mehr hier).

Dabei sind Reformen dringend notwendig. Das Land befindet sich in der tiefsten Situation seit fast 20 Jahren. Das Geschäftsklima sinkt, die Inlandsnachfrage fällt. Die Zentralbank in Italien hat die Politiker dazu aufgefordert, so schnell wie möglich eine handlungsfähige Regierung zu bilden (hier). Aber auch nach einer Neuwahl ist nicht sichergestellt, dass sich der politische Patt nicht wiederholen wird. Sicher gilt, dass die eurokritische Partei von Komiker Beppe Grillo (mehr hier) bei einer Neuwahl noch mehr Stimmen gewinnen wird.

via Corriere:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...