Finanzen

Anshu Jain: Es gibt nicht die Spur eines Bank-Runs in Europa

Viel wurde in den vergangenen sechs Monaten unternommen, um die Situation in der Eurozone zu verbessern, insofern gebe es keinen Grund, einen Bank-Run in Europa zu erwarten, meint Anshu Jain, der künftige Chef der Deutschen Bank.
25.05.2012 02:10
Lesezeit: 1 min

Vergangenen Donnerstag wurden allein in Südeuropa 1,8 Milliarden Euro von den Konten abgezogen (hier) und Mario Monti fand große Unterstützung für seinen europaweiten Einlagensicherungsfonds beim EU-Gipfel am Mittwoch (hier), der einen Bank-Run verhindern soll. Doch für den zukünftigen Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, sieht die Lage viel weniger dramatisch. „Ich würde nicht sagen, dass wir auch nur in der Nähe davon sind, über einen Bank-Run zu sprechen“, sagte Anshu Jain in einem Interview mit der CNBC.

Viel, so Anshu Jain, sei in den vergangenen sechs Monaten getan worden, was ein solches Szenario unwahrscheinlich mache. Vor vier Monaten „hatten wir keinen LTRO (Tender, Anm. der Red.) und die Art der Überwachung war viel kleiner“. Auch wenn die Situation in Griechenland viele Ängste schüre und es dies ein „legitimer Grund für Sorgen ist“, „würde ich nicht einmal annähernd von einem Bank-Run sprechen“, fügt er hinzu.

Auf die Frage, wo er denn angesichts der Herabstufung von 26 italienischen Banken durch die Ratingagentur Moody’s das größte Problem in Europa sehe, bekräftigte Ansu Jain, dass es sich in Europa alles um Staatsschulden drehe und „es beginnt mit Griechenland“. Griechenland sei ein wirkliches Problem, aber abgesehen davon gebe es sehr ermutigende Lage in Europa „Monti in Italien, Regierungen in Spanien, Portugal und Irland haben riesige Fortschritte hinsichtlich signifikanter Reformen gemacht“. Das wirkliche Thema sei, was die Lösung für Griechenland sein kann. „Wenn wir das hinkriegen – das große ‚wenn‘ – denke ich, gibt es durchaus einen Grund auf lange Sicht optimistisch für Europa zu sein“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dynamische Preise: Kommt der stündlich wechselnde Steakpreis im Supermarkt?
03.09.2025

Dynamische Preise erobern den Einzelhandel. Digitale Preisschilder könnten Einkäufe im Supermarkt so unberechenbar machen wie Flugtickets...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Merz will zehn Prozent der Ausgaben reduzieren
02.09.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert Einsparungen beim Bürgergeld – konkret zehn Prozent. Diese Milliardenkürzung sorgt für heftige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tupperware-Neustart in fünf europäischen Märkten
02.09.2025

Tupperware-Neustart mit dem französischen Investor Cédric Meston: Der Frischhaltedosenspezialist wagt den mutigen Schritt, das Geschäft...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erklimmt neues Rekordhoch: Anleger setzen auf Zinssenkungen – was kommt jetzt?
02.09.2025

Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht und dabei erstmals die Marke von 3.500 Dollar überschritten. Anleger hoffen auf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Abwärtsstrudel: Nasdaq 100 und Anleihemärkte belasten Stimmung
02.09.2025

Die US-Börsen geraten ins Wanken: Steigende Anleiherenditen, schwächelnde Tech-Riesen und politische Unsicherheiten setzen Anleger unter...

DWN
Politik
Politik Flugzeug mit Ursula von der Leyen betroffen von GPS-Störung – Russland im Fokus
02.09.2025

Ein ungewöhnlicher Zwischenfall sorgt für Aufsehen: Ein Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord gerät ins Visier einer mutmaßlich...

DWN
Finanzen
Finanzen SMA Solar-Aktie stürzt nach Gewinnwarnung ab – drohen weitere Probleme?
02.09.2025

Die SMA Solar-Aktie steht massiv unter Druck: Nach einer überraschenden Gewinnwarnung brechen die Kurse zweistellig ein. Anleger fragen...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa: Anleihenmarkt vor Umbruch – niederländische Rentenreform treibt Renditen langfristiger Anleihen nach oben
02.09.2025

Die niederländische Rentenreform droht, den europäischen Anleihenmarkt mit einer Welle von zwei Billionen Euro auf den Kopf zu stellen....