Politik

Boston: Irrtümlich Verdächtigter Student tot in Fluss gefunden

Lesezeit: 1 min
25.04.2013 22:06
Die Jagd auf den Boston-Bomber hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Ein zu Unrecht verdächtigter Student wurde in einem Fluss tot aufgefunden. Die Internetseite Reddit entschuldigte sich offiziell bei den Angehörigen für die falsche Anschuldigung.
Boston: Irrtümlich Verdächtigter Student tot in Fluss gefunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wie der Boston Globe berichtet, handelt es sich bei der bereits am Dienstag im Providence River gefundenen Leiche nach Angaben der Polizei „sehr wahrscheinlich“ um Sunil Tripathi, einen 22-Jährigen Studenten der Brown Universität in Providence, Rhode Island. Tripathi wurde beschuldigt, für die Bombenanschläge beim Boston-Marathon verantwortlich zu sein (mehr dazu – hier).

Zu Unrecht, wie sich herausstellte: Tripathi war zwar seit Mitte März als vermisst gemeldet, er hatte keinerlei Verbindung zu den Bombenlegern. Die Internetseite Reddit, die sich als sozialer Nachrichtenaggregator versteht, hat sich bereits öffentlich bei den Angehörigen für die Hetzjagd nach dem Boston-Marathon entschuldigt.

„Wir hatten Unrecht“, heißt es in der Mitteilung. Die Amerikaner werden von den Behörden aufgefordert, sämtliche Hinweise zur Fassung der Täter sofort bekannt zu geben. Für Tripathi war diese Ankündigung fatal. Er ist das erste Todesopfer einer Hetzjagd, die derzeit in den USA auf US-Bürger geführt wird, die den Fahndungsfotos des FBI ähnlich sehen.

Der Tod des Studenten zeigt auch, wie verheerend mittlerweile der Einastz von Social Media Plattformen sein kann: Jede Menge Hobby-Detektive betätigen sich über diese Plattformen - meist ohne die geringste Ahnung von irgendwelchen Regeln im Umgang mit Medien.

Allerdings tragen auch das FBI und die US-Polizei-Behörden Verantwortung für die Auswüchse: Sie rufen die Bürger auf, massiv bei der Identifizierung von Verdächtigen mitzuwirken - mit allen Mitteln. Dies führt dazu, dass jeder Bürger, der eine etwas dunklere Hautfarbe hat, in den Verdacht gerät, Terrorist zu sein.

Erst vergangene Woche war in der Bronx ein Bangladeshi niedergeprügelt worden - als "Vergeltung" für die Anschläge in Boston.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...

DWN
Politik
Politik Kommunen unter Druck: Ampel ändert Strategie bei der Migration
23.09.2023

Kehrtwende in der Migrationsfrage: Die Innenministerin lehnt stationäre Grenzkontrollen nicht mehr ab, der Kanzler ist für schnellere...

DWN
Politik
Politik Arbeit unterbewertet? Das Bürgergeld 2.0: Ein visionärer Ansatz für Deutschland?
23.09.2023

Zahlt sich Arbeit noch aus? Gerade Geringverdiener behalten oft weniger im Portemonnaie als Sozialleistungsempfänger. Könnte ein...

DWN
Politik
Politik Zweifler überzeugt? Ein Jahr Giorgia Meloni
23.09.2023

Ein Jahr ist es her, dass Giorgia Meloni in Italien die Wahl gewann. Im Ausland waren die Sorgen groß, dass das EU-Gründungsmitglied weit...

DWN
Politik
Politik Wohnungsnot: Bauministerin Geywitz will Energie-Vorschriften aufweichen
23.09.2023

Die Bundesregierung ist von ihrer Zielvorgabe von 400.000 Neubauten meilenweit entfernt. Jetzt sollen die Energiesparstandards einkassiert...

DWN
Immobilien
Immobilien DWN-Interview: „Verstöße gegen die Mietpreisbremse werden leider gar nicht kontrolliert“
23.09.2023

Im DWN-Interview spricht der Präsident des Deutscher Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten über die Krise auf dem deutschen Mietmarkt. Er...

DWN
Finanzen
Finanzen Fondskosten: „Die TER liefert kein vollständiges Bild“
23.09.2023

Anleger schauen auf die TER, um die Kosten eines Fonds abzuschätzen. Doch Experten sehen das Kostenmaß kritisch.

DWN
Technologie
Technologie Wessen KI-Revolution?
23.09.2023

Der Fortschritt in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz bringt weitgehende gesellschaftliche Herausforderungen und Risiken mit sich....