Finanzen

Moody's schlägt Alarm: Italien braucht Geld von der EZB

Lesezeit: 1 min
29.04.2013 12:10
Die Rating-Agentur Moody's erwartet sich wenig von der neuen Regierung in Rom. Italien dürfte bald bei der EZB vorstellig werden - und um Finanzhilfen bitten.
Moody's schlägt Alarm: Italien braucht Geld von der EZB

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Dietmar Hornung, Chef von Moody’s in Italien, zweifelt an der Kreditwürdigkeit Italiens unter der neuen italienischen Regierung. Mit einem schlechteren Kredit-Rating könnte es für das Land deutlich teurer werden, sich am Markt frische Kredite zu besorgen. Daher erwarten Beobachter wie der EU-Observer, dass Italien schon bald bei der EZB Finanzhilfen beantragen dürfte. Die neue Regierung ist eine Koalition der alten Eliten Italiens, die kein Interesse an einer Erneuerung haben. Mit Mario Draghi haben die Italiener freilich einen Landsmann in der EZB, der auch schon bisher nicht gezögert hat, den Italienern zu helfen.

„Wir werden die Entschlossenheit der neuen Regierung prüfen und ihre Fähigkeit, die gewaltigen Strukturreformen konsequent durchzuführen, die das Land braucht, um seine Kreditwürdigkeit zu verbessern“, sagte Hornung der Zeitung La Repubblica. Die Situation bleibe schwierig.

Am Montag stellt sich die neue Regierung unter Premier Enrico Letta zwei Monate nach den Parlamentswahlen einem Vertrauensvotum im Parlament. Die neue Regierung besteht aus Ministern des Mitte-Links-Lagers des PD-Chef Pier Luigi Bersani und des Mitte-Rechts-Bündnisses des PDL-Chefs Silvio Berlusconi. Es wird erwartet, dass diese Regierung den Sparkurs abbricht und wieder mehr Schulden macht (mehr hier).

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy gratulierte Letta. „Seine Regierung wird die volle Unterstützung der europäischen Institutionen bei der Fortsetzung der für Wachstum und Jobs nötigen Reformen haben, solange sie die gesunden Staatsfinanzen respektiert, die Italien begonnen hat“, so Rompuy. Er fordert also, dass der von Mario Monti eingeschlagene Weg fortgesetzt wird.

Die drittgrößte Wirtschaft der Eurozone steckt tief in der Rezession, Arbeitslosigkeit und Staatsschulden sind sehr hoch. Zudem warnt JPMorgan, es drohe eine Explosion fauler Kredite bei den italienischen Banken in den kommenden Monaten (mehr hier).


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