Politik

Kreditkarten-Duplikate: Bankomaten weltweit geplündert, auch in Deutschland

Weltweit ergaunern Bankräuber über 40 Millionen Dollar mit einem koordinierten Hacker-Angriff. Auch deutsche Geldautomaten wurden geplündert. Innerhalb von zehn Stunden hoben die Betrüger den Betrag mit Hilfe von gefälschten Kreditkarten ab.
10.05.2013 22:26
Lesezeit: 1 min

In einem der größten Banküberfälle aller Zeiten haben Diebe an Bankautomaten auf der ganzen Welt über 40 Millionen Dollar erbeutet. Betroffen sind auch Geldautomaten in sieben deutschen Städten, an denen etwa 1,8 Millionen Euro abgehoben wurden. Wie Reuters berichtet, bestätigte die Staatsanwaltschaft die Verhaftung von zwei Tätern.

Mit Kreditkarten-Duplikaten ausgestattet, hatten die Täter bereits 170.000 Euro von dem Bankautomaten abgehoben. Die Bandenmitglieder sitzen nun in Untersuchungshaft. Der weltweite Raubzug muss über hundert Eingeweihte und Mittäter umfassen. Der Kern der Organisation liegt offenbar in New York, wo das US-Justizministerium am Donnerstag sieben Männer hat verhaften lassen.

Die Diebe seien mit „chirurgischer Präzision“ vorgegangen, sagte die New Yorker Staatsanwaltschaft. „Anstelle von Pistolen und Masken benutzte diese Cyber-Verbrecherbande Laptops und das Internet", sagte Staatsanwältin Loretta Lynch. Allein in New York wurden binnen zehn Stunden über 2,4 Millionen Dollar erbeutet.

Weltweit zählten die Behörden 40.500 Zugriffe auf die Geldautomaten, die Täter kamen mit Geldsäcken von über 45 Millionen Dollar davon. Die Bank Muscat aus dem Oman gab an, mit nur 12 gefälschten Kreditkarten um 39 Millionen Dollar gebracht worden sei. Bei den Karten handelte es sich um aufladbare Kreditkarten, die vor allem in den USA weit verbreitet sind.

Deutsche Kreditkarten fälschungssicher

Kreditkarten von deutschen Kreditinstituten wurden nicht gefälscht, sagte ein Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). Da die Bankautomaten hierzulande auf den goldenen Chip zugreifen, der als fälschungssicher gilt, können die Bankräuber mit deutschen Kreditkarten nichts anfangen. Ausländische Kreditkarten haben alle zur Abhebung notwendigen Daten auf dem Magnetstreifen gespeichert. Diese können sehr wohl gefälscht werden und haben den Rekordraub erst möglich gemacht.

Die Fälschungen seien den Karten des Anbieters MasterCard nachempfunden worden. Ein Sprecher von MasterCard betonte jedoch, in die Systeme des Anbieters sei zuvor nicht eingebrochen worden. Der entstandene Schaden muss von den Karten-Dienstleistern, den Abwicklern oder den Banken bezahlt werden. „Kreditkarten-Inhaber müssen sich keine Sorgen machen", sagte ein Sprecher von Mastercard Deutschland.

Bankautomaten müssen nicht mehr wie hier umständlich geknackt werden. Eine Kreditkartenfälschung genügt:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...