Politik

Rückschlag für Obama: US-Industrie plant Massen-Entlassungen

Lesezeit: 1 min
31.05.2012 15:46
Rückschlag für den Obama-Wahlkampf: Im Mai planten fast doppelt so viel Unternehmen Entlassungen wie im April. Besonders betroffen ist die Computerbranche. Damit könnte der Präsident in den kommenden Monaten noch gehörig unter Druck geraten.
Rückschlag für Obama: US-Industrie plant Massen-Entlassungen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der amerikanische Arbeitsmarkt wird in den kommenden Monaten keinen wirklich großen positiven Nachrichten verbreiten können und Barack Obamas Wahlkampf erschweren. Einem neuen Bericht der Beratungsfirma Challenger, Gray & Christmas zufolge plante die amerikanische Industrie im Mai einen deutlichen höheren Stellenabbau als noch im April. Das trübt die neu geschaffenen Arbeitsplätze in den USA – auch angesichts der bereits seit längerer Zeit ohne Arbeit seienden Amerikaner.

Im Vergleich zum April dieses Jahres plante die US-Industrie im Mai 53 Prozent mehr Entlassungen. Insgesamt wollte die Industrie im Mai 61.887 Stellen abbauen. Das sind im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar 67 Prozent mehr. Es sind die höchsten Zahlen hinsichtlich geplanter Stellenstreichungen seit September vergangenen Jahres.

Unabhängig von den geplanten Streichungen dominierte vor allem die Computer-Industrie im Mai mit 27.754 die tatsächlich umgesetzten Entlassungen, von denen allein 27.000 auf Hewlett-Packard entfielen. Seit Jahresbeginn sind in dieser Branche über 32.000 Stellen gestrichen worden, gefolgt vom Transport-Sektor mit mehr als 24.000 und der Konsumgüter-Branche mit knapp 22.000 Personalkürzungen, so der Bericht von Challenger, Gray & Christmas. „Wir werden im Computer-Sektor sicher noch mehr Personalabbau in den kommenden Monaten sehen“, sagte John A. Challenger, der Chef der Beratungsfirma, in einer Erklärung. Nur ein paar Unternehmen könnten in der Branche derzeit von dem Drang der Amerikaner hinsichtlich neuer Technologien profitieren. Ein weiterer Sektor, der in diesem Jahr sehr viele Beschäftigte entlassen will, ist die Lebensmittelindustrie. Hier sei von bis zu 75 Prozent geplanter Entlassungen die Rede.

Am Freitag wird das US-Arbeitsministerium die nicht-landwirtschaftlichen Lohn-Zahlen für Mai veröffentlichen und Analysten erwarten rund 150.000 neu geschaffene Arbeitsplätze im Mai. Das ist zwar deutlich höher als die 115.000 im April, aber angesichts des stetigen Stellenabbaus in den USA keineswegs ausreichend.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...